(Eine Zwischenbilanz zu „Ein Dichter bin ich nicht“)
Ich bin immer noch kein Dichter,
von großen Werken weit entfernt.
Mein Text, mal schön und auch mal schlichter,
hab‘ nicht viel dazugelernt.
Ich lauf nicht rum, mit hoher Stirne,
in der Hand `nen Federkiel
und guten Reimen in der Birne,
das wär mir alles viel zu viel.
Mein Gedicht kann provozieren,
ist mal laut und auch mal still.
Es kann auch mal das Herz berühren
und manchmal ist es für den Müll.
Wenn nur eine Frau, ein Mann
sich Gedanken d’rüber macht,
etwas damit anfangen kann,
herzlich d’rüber lacht.
Oder aber sich beschwert:
„Dieser Meinung bin ich nicht.
Das was der schreibt, das ist verkehrt.
Was für ein schreckliches Gedicht.
Der Aufbau, weiterhin, fatal,
Rechtschreibung mit Phantasie,
missachtet Regeln, welche Qual,
ich glaub‘ der lernt es nie.“
Wenn ein Text Gedanken lenkt,
ob gut, ob schlecht, ob für den Müll,
wenn man ihm nur Beachtung schenkt,
hab‘ ich erreicht, das was ich will.
© Michael Jörchel