Gedichte über Liebe (Seite 529)

Liebe mit Risiko

Wie durch ein Wunder
miteinander verbunden.
Vertrautheit spüren
ohne Zweifel zu schüren.
Zurückhaltung aufgegeben
Einmal nur
Liebe mit Risiko leben.
Einfach nur jetzt und kein später.
Gedanken und Zweifel schalte ich aus.
Ich will mit dir
jetzt
nach Haus

Im Fluss der (verlorenen) Liebe

Ein Teil vom anderen weggenommen
im Trauerwasser weggeschwommen
bis wir verschwanden
im weiten Meer
wir fanden keine Liebe mehr.

Liebe zerstückelt
weggespült
Wünsche und Sehnsucht
nicht mehr gefühlt
der Brunnen so tief
eins weiß ich jetzt
ich hab den andren
uns verletzt.

Im weiteren Leben
hab gelernt
nicht zu zerstückeln
unser Herz
Quelle aus Liebe
der Fluss fließt dann
im Meer der Liebe
neu zusammen.

MB

Ich lebe für dich

Ich atme für dich.
Ich tanze für dich.
Ich singe für dich.
Jeden Tag hoffe ich für mich, dass du mich endlich siehst.

Ich schwimme für dich.
Ich kämpfe für dich, wenn du in einen Krieg gerätst.
Ich streite mich für dich.
Jeden Tag hoffe ich, dass du auch für mich kämpfen willst.

Ich leide für dich.
Ich sterbe für dich.
Ich lebe für dich.
Und doch weis ich, du wirst es nie für mich tun.

Du liebst mich aber nur wenn du es willst und benutzt meine Gefühle für dich wenn du sie brauchst. Jedesmal hoffe ich das es nun echt ist. Aber du lebst nie für mich.

Einer von uns

Einer von uns

Einer von uns wird zurückbleiben müssen,
Alter und Einsamkeit verschlingen, ja wollen ihn,
Begrauen die weiternden Lebensrüschen,
Die dunkler leuchten – ganz ohne Gewinn...

Ja, das werde ich denn wohl sein,
Der von Dir gehen muss, weil ich es bin,
Der älter und kränker Dich zurücklässt allein,
Erinnerlich nur selig noch dem Anbeginn.

Ach, was haben wir alles erleben dürfen,
Welt, Menschen, Mächte, Schulen erfahren,
Mussten manches Mal in Gedanken schürfen,
Durften miteinander so viele Gerichte garen.

Lass' Dich von meinem Weggang nicht verdrießen
Und lebe ganz ohne Not Dein Leben aus,
Denn den Lebenden werden Blumen sprießen,
Meine Seele leuchtet weiter als Blumenstrauß.

Einer von uns wird früher gehen müssen,
Doch wir hatten unsere schönen Augenblicke,
Konnten reisen, essen, trinken und küssen,
Waren allzeit Herr und Knecht unsrer Geschicke.

Und so winke ich Dir von der Wolke aus zu,
Von großer Distanz, doch in seliger Nähe,
Denn ich liebe Dich und sage Dir immerzu
Danke, weil ich Dein Lächeln sehe.

©Hans Hartmut Karg
2021

*

Weil das Leben zählt

Verzweifelte Menschen…
Furcht und Sorge in ihren Gesichtern,
eindringliche Bitten um Hilfe …
„Zu spät“, die unbarmherzige Antwort
aus Bürokratie und Fehleinschätzung.

Sieht so die Zukunft aus,
in der wir leben werden?
In der das Beschäftigungsverhältnis
die Bedürftigkeit bestimmt?
In der Schuldzuweisungen reflexartig
von sich auf andere weisen?

Ach! Könnte künftig Nächstenliebe
Grundlage unseres Redens und Handelns sein,
damit es gut wird
in Afghanistan und allen Ländern dieser Erde.

Gedichte über Liebe - Seite 529

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Ich lebe für dich

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