Gedichte über Lebensweisheiten - Seite 935

Eigentlich braucht ihn kein Mensch,
er kann dich um den Verstand bringen.
Darum empfehle ich euch heute,
um Liebe ohne Kummer zu ringen.

Trotz der allerbesten Vorsätze,
kann es dir trotzdem passieren,
dass er dich richtig voll erwischt,
ja ,das geht dann wohl an die Nieren.

Drum warne ich euch noch mal Alle,
macht da lieber einen großen Bogen,
denn es wird verdammt bitter,
wenn einer hat den Anderen betrogen.

Schreibt euch Treue auf die Fahne,
denn hat die Liebe erst einen Riss,
so kommt Sand in das Getriebe
und ihr Ende ist wohl bald gewiss.

Ernestine Freifrau von Mollwitz








mageba

Suche am Himmel die Sterne.
Schau nach oben in die Ferne.
Sehe nur die dunkle Nacht.
Kein Stern vom Himmel lacht.

Kommt mir irgendwie komisch vor.
Schaue noch einmal suchend empor.
Frage, wo sind Sie geblieben?
Sind sie zu Sternenstaub zerrieben?

Haben sie einen freien Tag genommen?
Sind sie von üblen Geistern umsponnen?
Es kann aber auch ganz anders sein.
Z.B. ein Treffen am heiligen Schrein.

Bin voll sauer, denke, das ist gemein.
Drum gehe ich einfach daheim.
Ich öffne die Tür und werde blass.
Sehe meine Geliebte, die mich nie vergaß.

Da leuchtet er mein süßer Stern.
Er war niemals von mir fern.
Lächelt mich versonnen an.
Flüstert leise: ,, Oh du mein Mann.‘‘


Ernestine Freifrau von Mollwitz







mageba

Die Nacht rückt vor,
vorbei das laute Schweigen,
und vor dem Tor
beginnt ein buntes Treiben.

Der Tag bricht an
und mit ihm wächst sein Sorgen,
doch irgendwann
kommt Rettung - neuer Morgen!

Was ist, das war,
wird morgen anders sein.
Nichts Neues sah,
wer nur trinkt alten Wein.

Der neue Wein
sprengt alte morsche Schläuche
und bricht den Stein
veralteter Gebräuche.

Die Nacht verlor
ihr sorgenvolles Leiden,
und vor dem Tor
beginnt ein neues Treiben...

Copyright Daniel Behrens