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Gedichte über Lebensweisheiten - Seite 866


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Der Märchenwald

Vor vielen Jahren kaum zu sehen, reckte sich ein Keim ins Leben.

Er war sehr klein und sagte sich: „Ein Ästlein mehr wär was für mich.”
Was glaubst du hat er dann getan?

Er streckte sich und wuchs heran.
So wurde aus dem kleinen Keim ein Baum - der schöner könnt nicht sein.


Und weil der Baum so wunderschön, ein Eichhörnchen kam und wollt nicht mehr gehen.

Es hat sich dann gleich wild entschlossen ein Nest in dessen Laub geflochten.



Ein schöner Sommer ging vorüber und viele Nüsse fielen nieder.

Eichhörnchen sind ziemlich schlau und wissen daher ganz genau:

Es wird Zeit für Abschiedslieder! Frische Nahrung gibts erst im Frühling wieder.

Noch bevor der kalte Winter kam, machte es sich einen Plan:

Es nahm die Nüsse und grub sie ein, so wird’s auch im Winter ein Festschmaus sein.


Der Winter war ganz schnell vorbei und ein paar Nüsse blieben über.
Und diese, vom Eichhörnchen übersehen, fingen an sich in der Erde zu drehen.

Kurz darauf reckten sich daraus Keime. Sie waren noch sehr klein und sagten sich: „Ein Ästlein mehr wäre was für mich“.
Was glaubst du haben sie getan?

Sie streckten sich und wuchsen heran.
So wurde aus dem einen Baum ein großer Wald, man glaubt es kaum.

Und weil der Wald so wunderschön, Schneewittchen kam und wollt nicht mehr gehen.



Auch Rotkäppchen hörte von diesem Ort und baute sich ein Häuschen dort.

Viele wollten zum Zauberwald gehen, wer glaubst du hat ihn noch gesehen?
Was haben sie dort wohl gemacht? Vielleicht gesungen und gelacht?

Und die Moral von der Geschicht:

Gib Acht, wohin dein Füßlein tritt!

Denn wer weiß, vielleicht ist bald, der kleinste Keim ein Märchenwald.
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