Flüchtlingsfreiheit
©Hans Hartmut Karg
2017
Tun und lassen können, was man will,
Ein Leben unbeschwert und bestens:
Das ist doch unser aller Ziel –
Nicht nur das Ziel des reichen Westens!
Ich fragte eine Flüchtlingsfrau,
Wie Freiheit sie verstehen würde.
Sie war gegen die Diktatorenschau
Und gegen Krieg und Seelenbürde.
Sie sagte auch, sie suche noch
Nach Abstand von der Tötungswelt,
Verfolgt sie doch das schlimme Joch,
Das ihr bisher ein Bein entstellt.
Freiheit gibt ihr nur Geist, Gesetz,
Nicht Landsmannschaft, nicht Religion.
Dort sei gefangen sie im Netz:
Ausgehverbot und Tradition.
Für sie wird erst die Freiheit möglich,
Wenn die Erinnerung abgestreift
Und wenn sie aushäusig beweglich
Im Kreise hier zur Freiheit reift.
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