Schnee von gestern?
Leidenschaften, abgelebt,
Hass wurde begraben.
Übrig bleibt, was vor Dir steht
Wolltest Du denn alles haben?
Widersprüche, nicht erkannt
Realität vergessen,
Hattest Dich verrannt
Warst vom Glück besessen.
Doch zum Glücklich sein
gehört auch Leiden.
Jetzt schau in den Spiegel rein,
Du bist nicht wirklich zu beneiden:
Geflohen sind die Jahre,
Tiefe Furchen auf der Haut
Wo ist nur dieses wahre
Gesicht, das mir vertraut?
Angst spiegelt in diesen Augen
Kein Lächeln auf den Lippen.
Aber auch Hoffnung und der Glauben,
Dass Scherben sind zu kitten
Bleibt auch die Narbe, die da mahnt,
Stets daran zu denken:
Wenn vor dem Sturme wird gewarnt,
Auch wieder einzulenken
© Inge Millich