Gedichte über Lebensweisheiten - Seite 52

Sich für das Richtige entscheiden,
das wäre sicher nicht verkehrt.
Und eine große Dummheit meiden,
das ist es, was dein Herz begehrt.

Sich nicht mit fremden Federn schmücken,
sonst stellst du dir nur selbst ein Bein.
Und handle stets aus freien Stücken,
dann wirst du auch zufrieden sein.

Sich nicht auf andere verlassen,
denn sie verfolgen nicht dein Ziel.
Sie werden sich mit sich befassen,
und kriegen davon nie zu viel.

Dir selber solltest du genügen,
auch wenn mal was dagegen spricht.
Du sollst dir selbst am Herzen liegen
und groß sei deine Zuversicht.

Sich nicht im falschen Licht betrachten,
damit dir kein Verhängnis droht,
dich selber lieben, ehren, achten,
das sei dein oberstes Gebot.

Roman Herberth

Als ich noch jung und sah gut aus,
war ich auf ält´re Männer aus.
Sie wussten viel, die ält´ren Herrn…
und ich, ich lernte immer gern…
Nun ja, ich war stets schnell geblendet
Das Blättlein hat sich heut gewendet!

Heut bin ich alt, kann kaum noch laufen.
Jetzt muss ich mir die Jungen kaufen.
Heute lieb ich starke Knaben,
die was auf den Rippen haben,
die ich verfolg mit meinen Blicken,
ob der mein Herz klopft voll Entzücken.

Doch wen´ger ist es Herzempfindung,
die mich lockt zu näh´rer Bindung.
Es ist viel mehr die Muskelkraft,
die in mir die Lust entfacht.
So bin ich nun darauf gekommen,
hab sie mit nach Haus genommen.

Seit ich mich kaum bewegen kann,
sprech ich nur junge Männer an.
Sie schleppen Leitern, rücken Bänke,
leimen Bretter, bauen Schränke,
und sie sind auch dann noch munter,
geht’s die Treppen rauf und runter.

Seh ich ´nen netten jungen Mann,
frag ich als erstes, was er kann.
Wie viel Technik formte Lehre?
Internet weist Doppelschwere!!
Nägel klopfen, Haken schrauben.
Nein, es ist fast kaum zu glauben,

was diese Knaben alles können,
wie sie sogar zum Kaufmarkt rennen.
Mein Neu´ster hat auch gleich geschickt,
ins Eck viel alten Kram gedrückt,
der ständig mir im Wege stand.
Das schuf ein neues Freundschaftsband.

Es hat bei mir sogleich gefunkt
und bracht es schnell zum Höhepunkt.
Man muss nur seine Ziele kennen,
sie beim echten Namen nennen.
Und die Verbindung steht sodann
mit jeder Frau und jedem Mann.

Drum möchte ich es hier verkünden,
alle Töpfe Deckel finden.
Steckt dann drin ein volles Säckel,
findet sich ganz schnell ein Deckel.
Und stimmt auch noch die letzte Zahl,
sagt der Bub: “ Bis nächstes mal!

Ich bringe einen Freund noch mit…“
Das wär sodann der nächste Schritt.
Dann sehe ich in aller Ruh
den jungen Freunden einfach zu
Na, wie es real gewesen…?
Mancher mag es schlüpfrig lesen!

Doch es steckt ein andrer Sinn
hier in meinen Worten drin.


17.8.2015

Das Fasten ist nicht weit verbreitet.
Kaum praktiziert wird dieser Brauch.
Wer etwas Geld hat, der entscheidet
sich stets für einen Wohlstandsbauch.

Man hält nicht viel von Brot und Wasser,
lukullisch sei das Mittagsmahl.
und davon träumt selbst der Verfasser,
und das zum wiederholten Mal.

Den Magen will man sich verrenken
mit Kaviar und Schinkenspeck.
An Rohkost möchte man nicht denken,
man schaut ganz einfach drüber weg.

Man hat oft Gründe, sich zu mästen,
und keiner lässt das gerne aus,
und man ernährt sich von den Resten
am Folgetag mit Mann und Maus.

Wer so verfährt, muss bald entdecken,
er wird allmählich kugelrund,
es raten Ärzte abzuspecken,
und das aus einem guten Grund.

Roman Herberth