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Gedichte über Lebensweisheiten - Seite 23


LICHT UND SCHATTEN DER SEHNSUCHT IM HOROLOGIUM DER WINTERZEIT

ÖFFNE IM HIER UND JETZT DEINE BEIDEN HÄNDE,
FÜR DEN GROSSZÜGIGEN, BESINNLICHEN WEIHNACHTSENGEL,
WEIL ER MIT SICH BRINGT,
DES SCHÖPFERS GESCHENKE UND PRÄSENTE.
ÖFFNE DEINE ARME, UM LICHT DES LEBENS ZU EMPFANGEN,
MÖGEN IN ERFÜLLUNG GEHEN,
ALLE UNSERE WÜNSCHE UND BELANGE,
MÖGEN KLEINE WUNDER FÜR UNS GESCHEHEN,
MÖGEN WIR STETS GÜTIG UND BESONNEN,
DENKEN UND HANDELN.

Im Herbst und Winter und in der Weihnachtszeit,
Möchte niemand als Begleitung haben, die triste Einsamkeit.

Das Alleinsein wird auf Dauer zur Qual,
Ich brauche niemanden außer dir,
Ohne dich zu sein gelingt es mir kaum.
Du bist meine endgültige Wahl,
Fest und stabil wie ein prächtiger Baum.
Mental fahre ich aus meinem Leib heraus,
Ich begebe mich nach draußen,
Auf die Suche nach meinem damaligen Zuhause.
Mich umgibt ein Stadtraum,
Doch still und regungslos scheint er mir, und leer,
Weil ich mein Dasein in einer Entrückung friste;
Weil ich dich misse innig und sehr;
Weil ich es kaum schaffe die Zeit zu überlisten;
Ich möchte eine Heimat und dich haben, nunmehr.

Vielleicht gehe ich vor dem Schlaf alleine spazieren,
In die dunkle, menschenleere Stadt,
Und ich werde die Stimmen
Der leeren Alleen hören...
Im Schachspiel des Lebens verlor ich,
Der oppositive Spieler gab mir - Schachmatt.
Diese Nacht ist frostig und eiskalt,
Und der Bürgersteig und die menschenleere Wege,
Für einen Spaziergang, jedoch viel zu glatt...

Ich bin wie eine Gefangene des Raumes
Und ein Opfer der unbarmherzig rasenden Zeit.
Es herrschen ein Stillstand und eine Starre um mich herum,
Während ich mir dauernd die Fragen stelle:
„Warum eigentlich, warum?“
Warum verspüre ich deprimierende Frustration?
Warum reicht mir kein Mensch seine unterstützende Hand?
Sind meine Probleme, Ängste und Sorgen tatsächlich irrelevant?
Vielleicht bin ich auch eine Gefangene meiner Generation,
Die Gefangene einer abstrakten Eisenbahn,
Einer Eisenbahn, die sich nicht mehr vorwärts bewegt!
Ich bin eine kleine, stille Frau,
Eine Frau, die gewisse schwere Strecken ihres Lebens,
Einsam und alleine zurücklegt.

Ich warte auf dich und hoffe auf eine Vision,
Die der Vergangenheit oder Zukunft entstammt,
Meine Seele hofft und betet, um Stabilität und Regeneration.
Ich habe meine Bedürfnisse und Wünsche mental eingerammt,
Und ich wünsche zu entfliehen, der unendlichen Isolation.
All die unerfüllten Träume möchte ich täglich visualisieren,
Um deren Gegenwart ganz klar und deutlich zu spüren.
Und ich will dies Tag für Tag tun in der Hoffnung,
Dass sie eine konkrete Gestalt annehmen,
Und sich tatsächlich realisieren.

Wirst du mich entdecken und finden?
Oder soll ich mich in Selbstlosigkeit stürzen
Und nach dir suchen?
Um meine eigene seelischen Schmerzen zu lindern,
Werde ich zunächst die notwendige Zeit für mich buchen.
Aber ich werde nie aufhören an dich zu denken,
Und in meinen Gedanken zu suchen,
Nach dem gewissen Ort,
In welchem seit Äonen weilen,
Deine Seele und deine Personifikation,
Darauf gebe ich dir mein Wort,
Denn wir beide sind zugleich, eine Realität und Fiktion.
Zeig mir deine zeitliche und räumliche Lokalisation
Und deren Koordinaten.
Sag mir doch, wo verbirgst du dich?
Im Licht der Anerkennung und der Weltlichkeit?
Oder im deren Schatten?
Ich habe mich entschieden - für die Selbstlosigkeit,
Dich zu suchen bin ich bereit.
Dafür überwinde ich durch die Quantensprünge,
Meinen Raum und meine Zeit,
Und suche so lange nach dir, bis ich habe dich gefunden.

Doch gefangen fühle ich mich immer noch,
Dies ist mir wie ein Zwang und Joch.
Ich bin gefangen in dem irdischen und persönlichen Soma*,
Bin wie ein festgelegter Satz oder eine Buchstabenreihe,
Zwischen Interpunktionen,
Zwischen dem Punkt und dem Komma.

Ich sehe die Luna, das Gesicht der Nacht und den Sternenzelt,
Welche jetzt umgeben die halbe Welt.
Ich sehe das blaue Wolkengewölbe
Und das Gesicht von Hemera**,
Gefangen bin ich in meinem Karma***,
Und in dem Zeitalter meiner Ära.
Gefangen bin ich auch in der Zelle meiner vier Wände,
Und ich ahne, dass ich hier mein nicht erfülltes Leben,
Unwillkürlich und unabsichtlich vergeude und verschwende...
Währenddessen sind die Welten der Erde,
Der Wissenschaft und Fantasie, unendlich reich und weit,
Voller Geheimnisse und Schönheit.
Vielleicht könnten mich diese erlösen,
Von der Bitternis der Einsamkeit?

Ja, die Welten der Erde sind wie ein Reichtum,
Welchen man immer wieder aufs Neue entdeckt,
Ein Reichtum, der die Neugierde weckt...
Soll ich meinen Geist restlos zu diesen Welten wenden,
Um meine Zeit nicht mehr zu vergeuden und zu verschwenden?
Aber ich lebe doch vom Almosen und besitze nur sehr wenig Geld!
Daher bleib es mir versagt, erkunden zu dürfen
Unsere Erde, unsere schönste Welt...
Egal wo du dich jetzt befindest,
Reich mir bitte im Geiste deine Gefühle,
Und deine beiden Hände,
Damit ich weiß - du bist da, und ich meines Seins Zeit,
Nicht mehr vergeude und verschwende.

In Morpheus****Umarmung, zart geküsst von der Mnemosyne*****,
Werde ich bald einschlafen,
Um nicht mehr denken zu müssen
An unzählige Sachen,
Die von kurzer Lebensdauer sind und rasch vergehen,
Oder an Dinge, die erst morgen geschehen.
Ich vergesse alles um mich herum
Und überlasse mich dem Punkt,
Der meine innere Konzentration fixiert,
Und mich in die Tiefen des Unterbewusstseins führt. In tiefem Schlaf werde ich,
Die Unvergänglichkeit der natürlichen
Und kosmischen Gesetze spüren,
Und der Gegenwart des Lebens und Todes angehören.

COGITO ERGO SUM -
ICH DENKE, ALSO BIN ICH,
Im Schatten des Lebens oder im dessen Licht.
Doch ich bin weder wohlhabend, noch einflussreich.
Ich besitze nicht viel, und meine Gedanken
Sind mir mein schlichtes Eigentum.
Außer ihnen gibt es nichts Bestehendes um mich herum.
Ich habe nur Weniges kennen gelernt
Und noch weniger erkannt,
Doch eines kann ich nicht vergessen:
Nur bei uns auf der Erde wird die Zeit in irdischen Sekunden,
Minuten, Stunden, Tagen, Wochen, Monaten, Jahren etc. gemessen.
Das Wesen der Zeit ist die Relativität,
Im Universum hat die Zeit ihre unnachahmliche Immunität.
Weit außerhalb des Raumes der Erde, bleibt man für immer jung...
Spürst du jetzt, wie die Seele des Universums in dir funkt?

COGITO, ERGO SUM –
ICH DENKE, ALSO BIN ICH,
Im Schatten des Lebens oder im dessen Licht.
Doch ich bin weder wohlhabend noch einflussreich.
Ich besitze nur wenig, und meine Gedanken
Sind mir mein schlichtes Eigentum.
Außer ihnen gibt es nicht viel,
Und zugleich gibt es alles, um mich herum.
Ich denke noch einmal an Cartesius intellektuelle Worte:
"COGITO ERGO SUM",
IM LEBEN UND NACH DEM TOD – IN VITA ET POST MORTEM…
Ich schließe die Augen und sinke tief in den Traum...
Und werde zeitlos...weil ich pulsiere;
Weil ich wie Tag und Nacht bin, oder wie Licht und Schatten;
Weil ich mal schlafe und mal wache;
Weil ich dem Leben und dem Tod angehöre.
Und es ist nicht mehr wichtig,
Wann und ob ich noch etwas erschaffe.

Du schließt deine Augen und sinkst tief in den Traum...
Und wirst zeitlos...weil du pulsierst;
Weil du wie Tag und Nacht bist, oder wie Licht und Schatten;
Weil du mal schläfst, mal wachst.
Gib dir Zeit. Es ist nicht mehr wichtig,
Wann und ob du noch etwas erschaffst.
Denk an meine philosophischen Worte,
IM LEBEN UND NACH DEM TOD – IN VITA ET POST MORTEM…
An dich denkend schließe ich meine Augen,
Und versenke in den tiefsten Traum.
Ich werde zeitlos, weil ich bald erblicke
Meines und deines Lebens Baum.
Ich schlafe, und es ist nicht relevant,
Wann, und ob ich wieder erwache,
Denn jetzt bin ich mit der Kälte, dem Regen und Schnee verwandt,
Und trage nun das Wintergewand.

Doch der Weihnachtsengel wird dich und mich
Wieder aufwecken,
Um zu erörtern, des Schattens und des Lichts höchste Prioritäten;
Um das Vergangene und Gegenwärtige noch einmal zu checken,
Damit wir uns entscheiden, für des Lebens Licht.
Im Herbst und Winter und in der Weihnachtszeit,
Möchte niemand als Begleitung haben, die triste Einsamkeit.

ÖFFNE IM HIER UND JETZT DEINE BEIDEN HÄNDE,
FÜR DEN GROSSZÜGIGEN, BESINNLICHEN WEIHNACHTSENGEL,
WEIL ER MIT SICH BRINGT,
DES SCHÖPFERS GESCHENKE UND PRÄSENTE.
ÖFFNE DEINE ARME, UM LICHT DES LEBENS ZU EMPFANGEN,
MÖGEN IN ERFÜLLUNG GEHEN,
ALLE UNSERE WÜNSCHE UND BELANGE,
MÖGEN KLEINE WUNDER FÜR UNS GESCHEHEN,
MÖGEN WIR STÄTS GÜTIG UND BESONNEN -
DENKEN UND HANDELN.


© AGNES VON ANGELIS


Soma* - (gr. = Körper) ist die Gesamtheit der Körperzellen im Gegensatz zu Keimzellen.
Hemera** – in der griechischen Mythologie, die Personifikation des Tages. Ihr Pendant Nacht,
trägt den Namen Nyx, diese gilt als Göttin der Nacht.
Karma*** – (altind. = Tat) gilt als Kernpunkt des hinduistischen, buddhistischen und jainistischen Weltverständnis und der Weltanschauung. Laut Karmas Lehre resultiert aus jeder guten oder schlechten Tat ein Vergeltungsprozess, der eine Seelenwanderung bewirkt und eine Vergeltung in einem weiteren Leben verursacht. Dieser Theorie nach, ist also das jetzige Leben die Konsequenz eines vergangenen Lebens. Das Prinzip des Karmas für das eigene Individuum auszuschließen, ist ein Wunschziel und zentrale Angelegenheit des indischen Strebens nach Erlösung.
Morpheus**** - ist der griechische Gott des Traumes, der den Schlafenden in verschiedenen Gestalten erscheint.
Mnemosyne***** – ist die griechische Göttin des Gedächtnisses; Mutter der Musen.
Cogito, ergo sum - (lat. = ich denke, also bin ich): war einer der Grundsätze der rationalistischen Philosophie von René Descartes (Cartesius); einer der Leitsätze und Maximen der XVIII Jahrhunderts – der Epoche der Aufklärung. An die Existenz des Denkens lässt sich nicht zweifeln, der Glaube daran ist unerschütterlich.

Vollständiger Gedicht - Titel und dessen Übersetzung in andere Sprachen:
„Licht und Schatten im Horologium der Winterzeit“

„Światło i cień w horologii zimowej“ (pl.);
„Lux et umbra in horologia hiberna“ (lat.);
„Light and shadow in the winter horology“ (englisch);
„Ombre et lumière dans l'horlogerie d'hiver“ (fr.);
„Свет и тень в зимних часах“ (russisch)

Info: Das Gedicht wurde von mir vor ca. dreiundzwanzig Jahren verfasst.


Danke für Ihr Interesse, danke dass sie das Gedicht gelesen haben,
Euere Agnes Nakonczy alias Agnes von Angelis
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


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SÜNDENFREI MIT LEBENSMAXIMEN UND SÜSS-BITTERE APFELSINE

SCHON GESTERN WÜSCHTE ICH DURCH GEBET UND ANDACHT,
EINEN HAUCH DES GLÜCKS FÜR DICH UND MICH ERREICHEN.
MÖGE ES GESCHEHEN,
DASS DAS GLÜCK VON JETZT AN ÜBER UNS WACHT,
UND ES NICHT VERSUCHT,
VON DEINER ODER MEINER SEITE ZU WEICHEN.
MÖGEN WIR GEBEN UND EMPFANGEN –
DIE GÜTE UND DAS WOHLWOLLEN.
EINE ZUKUNFT OHNE BITTERNIS, EINSAMKEIT UND BANGE,
SOLL UNS TEILHAFTIG SEIN, WEIL WIR FÜR DIESE SIND AUSERKOREN.
MÖGE ES GESCHEHEN IN BÄLDE,
DASS NÖTE UND BEDÜRFNISSE ERFÜLLT WERDEN.
GOTTES UND GÖTTIN MACHT
IST DIE JENIGE, DIE UNS SEGNET UND IN IHRER OBHUT BEWACHT.

In der Farbe einer Apfelsine scheint heute die Sonne,
und sie blendet meine Augen.
Doch der Anblick ist entzückend,
und die Wärme so erquickend!
Es ist ein Hauch des Lebens und dessen erheiternde, kleine Wonne.
Meine Gedanken beginnen zu schaukeln:
Was gewonnen wird, wird zerronnen;
Was wird zerronnen, wird wiedergewonnen.
Bleibt die Welt weiterhin mit einem doppelten Sinn und mit Illusionen?
Zu dem weit ausladenden Gewölbe wende ich meinen Blick.
Soweit mein Auge reicht, ist dieses blau, und zwar überall,
wie die Oberfläche des Pazifiks.
Zu dem blauen Tages Gewölbe schaue ich hin – noch einmal.
Es gibt eine einzige graue Wolke auf einen Blick,
die auf dem blauen, atmosphärischen Himmel weilt.
Die Augen schließend beginne ich mit der Innenschau,
die mir eine Einsicht in gewisse Zusammenhänge erteilt.

Mal bin ich kurzweilig vom Schicksaal auf Händen getragen
und ich möchte etwas Neues oder Außergewöhnliches wagen,
und fühle mich akzeptiert, geliebt, integriert,
und ich darf zwischen Alternativen wählen;
Mal werde ich abgelehnt, gerate in Entrückung und werde isoliert.
Durch meines Schicksals wiederkehrende Ambivalenzen,
durch Missgeschicke, Unfälle, Verluste und des Leibes Schmerzen,
erkrankte ich und kam an meine psychischen Grenzen.
Folglich wird sich das Salz meiner Tränen,
unwillkürlich multiplizieren und vermehren.
Innere Zerrissenheit zwischen zwei Welten,
beherrscht mein Leben und vermag darin zu gelten.

Egal wohin ich mich begebe in das Graue meiner Gehirnzellen,
sehe ich eine gewisse Eindeutigkeit und Klarheit,
und erkenne eine unumstrittene Wahrheit,
eine Wahrheit welche einiges besagt über das Leben
und über des Lebens Lehren:

DAS LEBEN BASIERT AUF EXTREMEN, KONTRA-ADDITIONEN,
AUF DEN GOLDENEN MITTEN, DEN MITTELTÖNEN,
AUF UNTERSCHIEDLICHEN SICHTWEISEN UND DIVERSEN REALITÄTEN,
UND AUF ABSTRAKTIONEN UND SPONTANEN VISIONEN.
DIE MENSCHEN HEGEN UND PFLEGEN,
ENTWEDER DIE EINTRACHT UND DEN FRIEDEN ODER RIVALITÄTEN,
DOCH ALLE MÖCHTEN DIE LIEBE UND DAS VERTRAUEN ERLEBEN.
DAS LEBEN WACHT IN MITTELPUNKTEN –
IM MENSCHLICHEN GESCHEHEN,
DENN ALLES MÖCHTE KOMMEN, AUFBLÜHEN UND VERGEHEN.
UNERGRÜNDLICH IST DAS MENSCHLICHE SCHICKSAL,
UNERFORSCHT UND UNDURCHSCHAUBAR SIND SEINE LEBENSWEGE.
ZU HABEN EINEN ZIEL, EINE ZUKUNFT, EINE HEIMAT,
EINEN PARTNER FÜR DEN LEBENSABSCHNITT ODER HEIRAT,
SIND WERTE, AUF DIE WIR ALLE GROSSEN WERT LEGEN.

Manchmal hat man eine Wahl,
doch um sie zu ergreifen – nicht immer die Chance.
Oft fristet der Mensch sein Dasein – ohne Balance.
Hin und wieder trifft man eine Entscheidung.
Manchmal fragen wir die anderen nach deren Meinung.
Ist dennoch richtig unsere Wahl?
Wer weiß, vielleicht irren wir uns auch dieses Mal?
Ich wünsche jemanden an meiner Seite zu haben,
der mich aufrichtig liebt;
jemanden an meiner Seite zu haben,
der mit mir spazieren geht:
durch die bunte, multikulturelle Landschaft
mit farbenfrohen Akzenten,
eine Landschaft, in der die Harmonie des Friedens wacht.
Ich wünsche jemanden an meiner Seite zu haben,
der mit mir suchen wird,
nach unserer nahen und fernen Verwandtschaft.

Eine erfrischende, süß saure Apfelsine halte ich in meinen Händen.
Diese mit dir zu teilen, bin ich bereit.
Du möchtest dich bitte weder von ihr noch von mir abwenden.
Ich träume von dem Erlangen des Wohlstands,
und der unbefristeten Gesundheit und Zufriedenheit.
Koste sie, die reife süß saure Apfelsine,
und lass uns noch etwas mehr Zeit füreinander gewinnen.
Koste sie zusammen mit mir!
Lass uns versuchen, dies und jenes zu ändern.
Ich möchte die Freude und Zufriedenheit erwachen - in dir.
Ich möchte mich immer für das Gute im Leben verwenden.
Ich flehe die Fortuna an, dass sie uns gewährt - gute Finanzen,
damit wir von der Existenz erhalten -
noch viele Möglichkeiten und Chancen;
damit vor uns aufgehen und sich öffnen - viele Türen;
damit wir spüren, dass wir nicht jenseits des Lebens stehen,
sondern am Leben teilnehmen und dazu gehören.
Ich fühle mich nicht wohl in meinen zu engen, dunklen vier Wänden.
Ich wünsche einen Partner und ein großes, helles Heim,
einen Partner, der mich tragen wird, auf seinen Händen.
Sich zu vereinen verspricht uns das Nie-wieder-alleine-sein.

Mit dir würde ich gerne die Liebe lobpreisen,
die Freundschaft neu entdecken,
die Nächstenliebe und Brüderlichkeit in Herzen wecken,
in die Ferne der Welt reisen.
Ich wünsche jemanden an meiner Seite zu haben,
der mich aufrichtig liebt;
jemanden an meiner Seite zu haben,
der mit mir spazieren geht,
durch Alleen, Wiesen, unbekannte Wege...
durch alle Parallelen, Horizontalen, Vertikalen und Diagonalen,
durch zeitliche Perioden und Intervallen,
gleichwohl in der Sonne oder im Schnee oder im Regen.
Doch niemanden gibt es an meiner Seite,
in dessen Hände ich mein Leben - dürfte legen.
Es gibt niemanden, der jetzt und gleich bereit wäre, mich zu begleiten.
Und wegen dieser, dramatischen Situation,
verspüre ich Verzweiflung und Resignation.
Eingeengt und komprimiert bin ich - in meiner schlichten Existenz.
Trotz Tiefgründigkeit, Sensibilität und Intelligenz,
wird sich das Bewusstsein und des Blickes Umfang kaum erweitern,
und mein Gemüt wird sich auch nicht erheitern.

Die Freunde der Freude fehlen in meinem Leben,
und der Menschen, der bereit wäre,
ein gemeinsames Ziel mit mir anzustreben.
Mir fehlen die Selbstverwirklichung, Struktur, Organisation.
Es gibt für mich auch keine konkrete oder erahnte Zukunftsvision.
Gesellschaftlich und wirtschaftlich befinde ich mich –
in der Sphäre der Degradation.
Schon wieder der multiple Schmerz,
in jedem Muskel, Wirbel, im Brustkorb und im Herz!
Schon wieder kündigt sich an - das Schmerzsyndrom.
Es ist wie brennende Wunden, verletzte Nerven oder Schlag vom Strom.
Mir ist eiskalt, ich habe mich eingewickelt in eine Decke,
so als wäre ich ein Kokon.
Momentan dürfte mich weder ein Arzt noch ein Heiliger wecken.
Bleibt die Welt weiterhin mit einem doppelten Sinn und Illusion?

Werde ich morgen vom Doktor besucht und von ihm geweckt?
Oder hat ihn irgendetwas abgeschreckt?
Wird der Priester wieder zu mir kommen,
damit alles Gute und Heilsame wieder gewonnen wird, anstatt zerronnen?
Dass ich den einen und/oder den anderen sehnsüchtig erwarte;
dass ich die ganze Zeit im Schmerzen – Martyrium ausharrte;
dass ich meine Reminiszenz an alle Verstorbenen bewahre -
all das wurde von dem Priester und dem Arzt schon längst gemerkt.
Doch ich bin nicht die einzige, die bei den beiden nach Hilfe sucht.
Auch die anderen haben bereits ihre Zeit gebucht.
In den Ganglien - ein Schmerz der entzündeten Nerven,
als hätte ich in meinem Leib Millionen von winzigen Scherben.
Bloß nicht mehr weinen und sich im dunklen Eck verkriechen,
vielleicht soll ich an den Blüten der Rosen und Veilchen riechen?
Ich bin so ängstlich und voller Schmerz.
Wo und bei wem dürfte ich mich erleben - geborgen und sicher?
Ich friere so, wie im tiefsten Winter,
dabei haben wir sonnigen Tag Ende März.
Ich muss mich wieder aufsammeln, mit meinem Körper eins werden.
Es sind zu viele „entzündete Herden“...
und diese untragbaren Nerven- und Wirbelschmerzen, und die Scherben...
Ich bin erschöpft, mein Kopf tut weh,
sehe die Realität - ihr ermüdetes Gesicht.
Meine Aufgaben und meine Pflicht,
erfülle ich heute nicht mehr.

Was ist am wertvollsten und wichtigsten im Leben?
Alle Probleme und Differenzen zu beheben;
die Liebe und die guten Freundschaften -
sich gegenseitig unterstützen und achten;
die Gesundheit und schmerzfreie, würdige Existenz;
die Teilnahme am Leben, berufliche Kompetenz;
das Gebet an des Universum höhere Mächte,
an die Engel und des Himmels Wächter;
die optimalen Finanzen, die uns oft so sehr fehlen,
damit man die Chance erhält, etwas zu ergattern und zu wählen.
Was würde ich gerne tun?
Die Fremdbestimmung gegen Selbstbestimmung austauschen,
etwas Großartiges zu unternehmen und nicht bloß danach erheischen.

Heute habe ich auf einmal drei Briefe von ihm erhalten!
Welches Gefühl wird über meinen Geist während der Lektüre walten?
Ich lese den „Gold-Gelben“
und ich erkenne in ihm den ernsthaften Mann, der oft versagte,
und parallel dazu auch den selbstbewussten Helden.
Ich sah in ihm den Mann, der Vieles unternahm und wagte.
Ich lese den „Weißen“,
er möchte mir bloß seine fehlende Zeit beweisen.
Bald geht er ohne mich auf seine Urlaubsreise.
Ich lese den „Silber-Grauen“,
und ich weiß, wir werden uns nicht bald in die Augen schauen.
Meine Gefühle wandern irgendwohin,
ins Jenseits der Freude und Hoffnung, um in der Einsamkeit zu kreisen.
Ich bleibe in Isolierung und Entrückung und weine vor mich hin,
mal laut, mal ganz leise.

Vergeblich habe ich ihn geliebt?
Umsonst habe ich neue Hoffnung gewebt,
und sie als Liebesbotschaft an ihn geschickt?
Ist Liebe nur ein kurzer Augenblick?
„Es ist zu spät!“ - hat er geschrieben.
Ist es wirklich zu spät, die Zügel der Kutsche der Liebe,
die uns mal über den Raum und die Zeit trug, wieder zu ergreifen?
Ohne die Kutsche der Liebe, in der ich mit ihm saß
und wurde geliebt über jeden Maß, werde ich gewiss verzweifeln!
Die gesunde, süßsaure Apfelsine mit mir zu teilen - ist er nicht bereit.
Er ist anderweitig beschäftigt, er hat einfach keine Zeit.
Doch ich liebe ihn trotzdem, weil ich es nicht anders kann.
Ich liebe ihn so sehr, als wäre er mein guter Mann.
Ich tue es immer wieder aufs Neue,
doch ich weiß nicht…entscheide ich mich richtig?
Oder wird er mich bald entmutigen - mit seiner Gleichgültigkeit?
Es scheint, als wäre ich ihm nicht mehr wichtig,
und mir bleibt nichts anderes übrig, außer dem Gefühl der Reue.
Was übrig bleibt, ist ein garstiges Gefühl, das in meiner Seele gedeiht.

Du und deine Macht über mir,
sie erglüht jeden Tag und jede Nacht,
in Gestalt einer unstillbaren Sehnsucht nach dir.
Komm zurück in meine Arme,
zeig mir wieder so wie beim ersten Mal - deinen Charme.
Umarme mich zärtlich, nimm mich auf deinen Schoss,
denn ohne dich wird mich durchströmen - eiskalter Frost.
Gib mir etwas von der subtilen Zärtlichkeit,
und begleite mich bis an die Schwelle zur Ewigkeit.
Deine Berührung und deine emotionale Nähe hätte ich so gern!
Doch du bleibst Tag für Tag in der Ferne!

Die auf dem Markt gekaufte Apfelsine,
schmeck jetzt bitter wie seine Abschiedszeilen.
Was kann den vertrockneten, verrotteten Baum,
welcher die Bitternis gebar – noch heilen?
Der Geschmack der belebenden, süß sauren Apfelsine,
damit wir doch noch die Zeit füreinander gewinnen;
damit die Hoffnung geht nicht endgültig verloren,
dass wir füreinander sind auserkoren.
Das Licht der wärmenden Sonne,
ein Hauch von Herzenswärme und Menschlichkeit,
glückliches Sein und Haben, Vergnügen und Wonne,
und die Vertrautheit der Innigkeit,
sind all das, was wir brauchen, in Lebens-Endlichkeit.
„Gib ihm die Zeit die er für sich braucht“-
hat mir eine Wahrsagerin empfohlen,
„Bald wird er dich bei sich haben wollen.“
Aber warum ist meine Hoffnung,
dass dies geschehen wird, verschollen?
Eine unumstrittene Wahrheit konnte ich jedoch gestern erkennen,
und die Relevanz dieser Wahrheit, möchte ich hier erwähnen:

OBWOHL DIE ZEIT UNS ALTERN LÄSST,
OBWOHL SIE NICHT RÜCKWÄRTS SONDERN VORWÄRTS GEHT,
FÜR WAHRHAFTIGE LIEBE UND ECHTE GEFÜHLE,
IST ES NIEMALS ZU SPÄT.

Erneut öffne ich mein Herz und stelle fest:
Seit Jahrzehnten sehne ich mich nach einem Familiennest.
Und ich wünsche jemanden an meiner Seite zu haben,
der mich aufrichtig lieben wird;
ich möchte jemanden an meiner Seite haben,
der mit mir spazieren geht,
durch den beige-grünen Garten mit farbenfrohen Akzenten,
in dem die Liebe immer lebt...
durch Alleen, Wiesen, unbekannte Wege...
und durch mein ganzes Leben...doch mit wem?
In bin ganz alleine wie ein Eremit,
und ich habe niemanden.

Oft stelle ich mir auch die Frage:
Bin ich noch erzkatholisch oder inzwischen multireligiös?
Darauf fand ich keine Antwort,
und das machte mich verwirrt und nervös.
Ich bin still, emphatisch und bescheiden,
und ich verabscheue es zu leiden.
Ich bin weder arrogant, noch selbstsüchtig,
noch ignorant, noch pompös.
Eine unumstrittene Wahrheit konnte ich heute erkennen,
und die Relevanz dieser Wahrheit, möchte ich hier erwähnen:

ACHTE AUF DEINE EMOTIONEN UND DEIN SPÜREN,
DENN SIE WERDEN ZU DEINEN GEFÜHLEN.
ACHTE AUF DEINE GEFÜHLE,
DENN SIE WERDEN ZU DEINEN GEDANKEN,
BITTE BRING DEIN GEMÜT NICHT INS WANKEN.
ACHTE AUF DEINE GEDANKEN,
DENN SIE WERDEN ZU DEINEN WORTEN UND SÄTZEN.
BITTE LASS NICHTS ERZWINGEN,
VERMEIDE ES DICH SELBST ODER DEINEN NÄCHSTEN ZU VERLETZEN.
ACHTE AUF DEINE WORTE, DENN SIE WERDEN ZU DEINEN TATEN.
HÖR AUF DEIN HERZ UND HANDLE NACH DEINEM GEWISSEN,
DAMIT DEIN LEBEN NIE UMSCHLUNGEN WIRD –
VON EINEM DUNKLEN SCHATTEN;
DAMIT DES SCHICKSALS GUNST WIRD DIR ERWIESEN.
ACHTE AUF DEINE TATEN,
DENN SIE WERDEN ZU DEINEM CHARAKTER.
ACHTE AUF DEINEN CHARAKTER,
DENN ER IST DEIN SCHICKSAL UND LEBEN.
MÖGE DICH DEIN GANZES LEBEN LANG,
EINE HEILE KRAFT DEINES SCHUTZENGELS UMGEBEN,
DAMIT DU GEDEIHEN KANNST, OHNE KÜMMERNIS UND BANG.

Da ich diese Weisheit kenne, will ich bei mir anfangen,
und nur gut fühlen, denken und handeln,
und besonnen durchs Leben wandeln.
Eine Transzendenz meiner Seele,
die wünsche ich mir auf Dauer.
Zwischen dem Göttlichen und Materiellen,
soll nicht mehr existieren - eine Mauer.
Wie erreiche ich die „Unsterblichkeit und ewige Jugend“?
Durch Demut, Disziplin, gesunde Ernährung
und die charakterliche Tugend?
Wie erreiche ich die Tugend und der Seele Reinheit?
Durch Ausmerzen vom Neid, Habgier, Maßlosigkeit,
durch Ablösen von Zorn, Trägheit und Eitelkeit.
Mit der Zeit war es mir gelungen,
mich zu erlösen von den sieben Hauptsünden.

NOCH HEUTE MÖCHTE ICH DURCH GEBET UND ANDACHT,
EINEN HAUCH DES GLÜCKS FÜR DICH UND MICH ERREICHEN.
MÖGE ES GESCHEHEN,
DASS DAS GLÜCK VON JETZT AN ÜBER UNS WACHT,
UND ES NIE VERSUCHT, VON DEINER ODER MEINER SEITE ZU WEICHEN.
MÖGEN WIR WEITERGEBEN UND EMPFANGEN,
DIE GÜTE UND DAS WOHLWOLLEN.
EINE ZUKUNFT OHNE BITTERNIS, EINSAMKEIT UND BANGE,
SOLL UNS TEILHAFTIG SEIN, WEIL WIR FÜR DIESE SIND AUSERKOREN.
MÖGE ES GESCHEHEN IN BÄLDE,
DASS NÖTE UND BEDÜRFNISSE ERFÜLLT WERDEN.
GOTTES UND GÖTTIN MACHT
IST DIE JENIGE, DIE UNS SEGNET UND IN IHRER OBHUT BEWACHT.

Du und ich, wir werden jemanden haben an unserer Seite,
der dich und mich aufrichtig lieben wird.
Dies wird das Ende der Einsamkeit sein und wir kommen weiter.
Wir werden die Teilnahme am Leben erlangen, die nur uns gehört.
Wir werden es sein - über die Melancholie und Einsamkeit erhaben.
Du und ich, wir werden jemanden an unserer Seite haben,
der mit uns spazieren geht,
durch den großen, grünen Garten mit farbenfrohen Akzenten,
in dem die Liebe immer lebt;
durch Alleen, Wiesen, unbekannte Wege,
und durch unser ganzes Leben...

AUCH MORGEN MÖCHTE ICH DURCH GEBETE,
EINEN HAUCH DES GLÜCKS FÜR DICH UND MICH ERREICHEN,
DAMIT WIR NICHT BLOSS DANACH ERHEISCHEN.
MÖGE DAS GLÜCK VON JETZT AN,
NIE MEHR WIEDER VON DER DEINEN,
UND NIE MEHR WIEDER VON MEINER SEITE WEICHEN.
INITIUM FINIS SOLITUDINIS*
AMEN


© AGNES VON ANGELIS


* INITIUM FINIS SOLITUDINIS (lat.) - Der Anfang des Endes der Einsamkeit.

Übersetzung des Titels des Gedichts in andere Sprachen:

Sündenfrei mit Lebensmaximen und süß-bittere Apfelsine (d.);
Bez grzechu z życiowymi maksymami i słodko-gorzkimi pomarańczami (pl.);
Sin-free with life maxims and sweet-bitter orange (eng.);
Sans péché avec des maximes de vie et des oranges douces et amères (fr.);
Безгрешный с жизненными принципами и горько-сладкими апельсинами (russ.)

Das Gedicht wurde von mir vor 13 Jahren verfasst und im Jahr 2023 neu aufgearbeitet.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Bedeutungslos in der Menge.

Es ist schon viele Jahre her,
als sie sich nach längerer Zeit
wieder einmal nach Hamburg wagte.
Diesmal ohne Begleitung,
das sollte doch auch gehen.
Schon in der U-Bahn
blickte sie auf die ausdruckslosen Gesichter der Passagiere.
Kein Lächeln, kein Zunicken, keine Beachtung.
Gefühle gehörten dem Smartphone,
dem Ansprechpartner irgendwo im digitalen Luftraum.
Hemmungsloses Plaudern in dem überfüllten Bahnabteil, nur nicht zum Gegenüber.
Sie fühlte sich wie ein Nichts in der Menge,
und sie war es auch unter den Neuzeitmenschen.
Es lag gewiss nicht am Alter,
denn auch die Leute ihres Etwa- Jahrgangs sahen durch sie hindurch.
Finster, unfreundlich mit der Welt. Egal.
Was wollte sie eigentlich in Hamburg?
Sie kannte sich einmal aus,
arbeitete in der Innenstadt,
hatte einen Hanseaten geheiratet.
Die Kinder sind auch dort geboren.
So allein merkte sie,
dass sie ohne Familie und Freunde
in einem Nichts untergeht,
nur nicht daheim in ihrem Umfeld, das sie sich geschaffen hat mit ihrem Mann.
Dort am Lande, provinziell, erdverbunden.
Als sie am Alsteranleger stand
und sich ein bisschen „aus der Zeit gefallen“ fühlte, hörte sie ihren Namen in verzärtelter Form.
Es war eine Freundin,
die sie länger nicht gesehen hatte.
Sie umarmten sich, nutzten die Zeit
und tranken in ihrer Mittagspause im Alsterpavillon Kakao.
Sie blieben von da an miteinander verbunden.
An einem Tag in Hamburg,
als SIE sich in der Menschenmenge so bedeutungslos fühlte.
CBi.
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