Gedichte über das Leben (Seite 509)

Kleine Dinge laufen schief

Kleine Dinge laufen schief.
Malz und Hopfen ist verloren.
Und man fällt ins Stimmungstief.
Und man zerrt an unsren Ohren.

Kurz entschlossen ist die Wut,
leider ist sie oft von Dauer.
Dann liegt die Gedankenflut
hinterlistig auf der Lauer.

Pläne werden abgespeckt.
Doch das führt in eine Krise.
Und es wird kein Land entdeckt,
und auch keine Blumenwiese.

Jeder Traum fährt Achterbahn.
Und die Angst rutscht in die Hose.
Jede Chance wird vertan.
Und wir gleichen der Mimose.

Es kommt anders, als man denkt,
denn es platzt die Seifenblase.
Was uns nervt, hat eingelenkt,
und man fällt nicht auf die Nase.

Hinters Licht

Man führt uns gerne hinters Licht,
und lobt die dunklen Schattenseiten.
Und man vertraut dem Bösewicht.
Und schnell steckt man in Schwierigkeiten.

Ein X entsteht aus einem Vau.
Man ist schon dicht, und zahlt die Zeche.
Man hält sich selbst für klug und schlau.
Doch Alkohol ist unsre Schwäche.

Man macht uns gerne etwas vor.
Wir handeln dann, wie uns empfohlen.
Man haut uns lächelnd übers Ohr.
Und wird uns noch den A... versohlen.

Der Mensch sei edel, gut und rein.
Doch damit wird man sich blamieren.
Man stellt uns Fallen, und ein Bein.
Wir straucheln, und wir resignieren.

Man hadert oft

Man hadert oft, das ist nicht klug.
Das wird uns noch in Stücke reißen.
Das ist bestimmt kein schöner Zug.
In saure Äpfel muss man beißen.

Man übersieht den Stolperstein.
Im Anschluss hängt man in den Seilen.
Die schlechte Laune stellt sich ein.
Das pflegt man jedem mitzuteilen.

Oft ist man von sich selbst empört.
Ein Grund, um sich das Haar zu raufen.
Man flüstert noch ein: Unerhört,
und wird sich selbst den Schneid abkaufen.

Die Füße stapfen in den Sumpf.
Doch das führt keineswegs zum Guten.
Man beugt den Rücken und den Rumpf,
und muss sich wie ein Rechner booten.

Man liegt sich manchmal selbst im Ohr.
Dem Schicksal muss sich jeder fügen.
Man kommt sich oft verlassen vor,
das ist beileibe kein Vergnügen.

Man hat an sich viel auszusetzen

Man hat an sich viel auszusetzen.
Man kennt sich, und man kennt sich gut.
Doch es fällt schwer, sich einzuschätzen.
Es mangelt oft an Stolz und Mut .

Man ist vertraut mit seinen Schwächen.
Sie zu verstecken unser Ziel.
Das wird sich eines Tages rächen.
Man treibt mit sich ein ‘böses’ Spiel.

Sich selber kann man nicht belügen.
Man weiß, wie unser Hase läuft.
Man sieht, wie sich die Balken biegen,
dort werden Lügen aufgehäuft.

So viel bedarf noch der Erklärung.
Man zerrt sich vor ein Schwurgericht.
Ein Schuldspruch, aber mit Bewährung.
Und sich zu bessern, das ist Pflicht.

Man lebt in jedem Augenblick

Man lebt in jedem Augenblick.
Und unser Schicksal mischt die Karten.
Es wartet überall das Glück,
man darf sich nicht zu viel erwarten.

Man möchte manchmal hoch hinaus,
und seine Schwerkraft überwinden.
Jedoch, daheim im Schneckenhaus
kann man am besten zu sich finden.

Man zählt auf das, was oft nicht zählt.
Ein Kummer wird uns dann begleiten.
Und man wird regelrecht gequält,
das wird uns keinen Spaß bereiten.

Der Traum träumt stets vom Ideal.
Nach 'Hoch gestecktem' wird man streben.
Ein Mensch ist höchstens 'zweite Wahl'.
Die erste Wahl wird es nicht geben.

Wohl jeder kennt den Schicksalsschlag.
Das macht uns häufig unzufrieden.
Schon morgen tagt ein neuer Tag,
der kann uns Glück in Fülle bieten.

Gedichte über das Leben - Seite 509

Kleine Dinge laufen schief

Hinters Licht

Man hadert oft

Man hat an sich viel auszusetzen

Man lebt in jedem Augenblick