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Gedichte über das Leben - Seite 367


Unterwegs.....

Mit dem Truck durchs ganze Land
vom Mittelmeer bis zur Waterkant
durch viele Länder führte mich mein Weg
immer unterwegs
auf der langen Strasse der Einsamkeit
weit weg von zu Haus
keine Freunde mehr
und selten zu Haus
wer hält das auf dauer aus
das kann man nicht lernen
auf keiner Schule der Welt
denn man hat sich als Sklave
in den dienst anderer gestellt
es liegt einfach im Blut
da kannst du nichts tun
du musst einfach raus
in die weit Welt hinaus
das weiß auch der Chef
der nutzt dich dann aus
bis irgendwann
du kommst gar nicht nach Haus
der Urlaub gestrichen
kein Wochenende in sicht
Pausen irgendwo auf dem Parkplatz
weit weg von Zuhause
zum heulen zu mute
du möchtest manchmal schrein
aber was soll das
es hört dich doch kein -schwein
und geht es nach Wochen
oder Monaten mal heim
dann ruft schon der alte an
wann kannst du hier sein
die Ladung sollte schon gestern in Hamburg sein
du stehst in Lissabon
du bist hundemüde
du bist gefahren die Nacht
weil an das Wochenende du zuhause gedacht
man machst dir kaputt
und langsam-
ganz langsam-
kommt in dir hoch die Wut
du hast jetzt genug
von Lug und Betrug
der alte der kann am Telephon -schrein
dich stört das nicht
du geh jetzt in die Koje hinein
du schläfst dich aus
dann kannst du erst am Dienstag in Hamburg sein
und kommt der alte dir dann quer
fährst du übern Platz
dann geht gar nichts mehr
der Chef der tobt
der Chef der schreit
du schmeißt ihm den Lkw Schlüssel vors Schienenbein
du drehst dich um
sagst keinen Ton
setzt dich in PKW
und braust einfach davon
du fährst nach Haus
dir ist es egal
und sagst dir ganz einfach
es war einmal
so ist es passiert
es ist so geschen
doch ohne das fahren konnte es nicht weitergehn
die nächste Firma stand schon bereit
und wider von vorne
ging es
auf die Strasse der Einsamkeit

die Moral von der Geschicht
traue Disponenten
und Speditionen nicht
nur die Polizei die weiß
es wird gelogen und betrogen
das die Balken sich schon biegen

f.j.15.06.2012
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ER...oder auf meiner Seite der Ehe

Die andere Seite
Sein Blick schweift zu ihr,
seine Gedanken drehen sich wie die Mühle im Wasser.
Die Gefühle poltern und hämmern im Kopf.
Monoton erklingt es:
"Ich halte dieses ordiniäre, keifende Waschweib nicht mehr aus!"
Seine Stirn in Falten gelegt, fragt er sich,
was habe ich mal an ihr geliebt?

Er weiß es nicht mehr und es ist ihm auch gleich, weil nichts mehr da ist, außer ihren erwachsenen Kindern und Enkelkindern.
Die finden ihre Mutter und Oma auch nur noch peinlich.
Manchmal reicht schon ein flüchtiger Augenkontakt mit seiner Tochter -
und sie verstehen sich ohne Worte.
Augen, die stumm sagen, Papa wie hältst du das noch aus?
Charles Aznavour sang das Lied:
"Du lässt dich gehn, mit deiner schlampigen Figur gehst du mir gegen die Natur, ich kann dich einfach nicht mehr sehn, du lässt dich gehn.."
Man könnte meinen, er hätte das Lied für meine Frau geschrieben.
Ich schäme mich für meine Frau.
Unsere Nachbarn reden und lachen über sie und ich weiß, sie haben recht.
Der Versuch sie mir schön und erträglich zu trinken, ist kläglich gescheitert.
Soviel trinken kann ich nicht.
Und im Bett läuft auch nichts mehr,
oder es ist fad und langweilig,
einfach eine Pflichtnummer.

Mein Kumpel hat mich mit in ein Puff genommen.

Dieser Gang einmal im Monat entschädigt mich für dieses Eheleben,
das von Frust und Gleichgültigkeit lebt.
Sie ist das High light meiner Männlichkeit,
eine gekaufte Liebe, Zärtlichkeit auf Zeit.

Eine keifende Stimme reisst ihn aus den Gedankenkarusell..

"Mann, hörst du mir überhaupt zu, wenn ich mir dir rede?..."
Ja höre ich dich..
aber irgendwie schon zu lange
diese keifende Stimme und wie sie wieder aussieht.
Ich kann nicht mehr
Ich will weg,
raus aus diesem Leben,
ohne dieses Weib was mir die Luft zum Leben nicht....
er nimmt 50€ und geht und kauft sich für 30 minuten Glück und Zärtlichkeit..


@ bella

Auch Männer leiden, was mir eine lange eMail aufzeigte..
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