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Gedichte über das Leben - Seite 3242


Dämon der Liebe

Mein Herz hat mehr Platz als man so glaubt
hat verborgene Kammern, manche verstaubt
eine gleicht einem alten Verließ
in denen ich das fest verschloß
was ich ungeklärt zurückließ
was mich so heftig abschoß
mich zum Gefühlsdämonen werden ließ
weil die rote Flut in mir sich ergoß
mir schwer verletzt mein Blut hochstieß

In mir verkramte sich ein Monster
das ich nicht zu bezwingen vermochte
nichts als diese Wunden waren umsonster
wie Verzweiflung einen doch erdolchte

Wenn die große Liebe einen erwürgt
alles was mir noch lebenswert schien
mit meinem Leben habe ich für sie gebürgt
herzlos warf sie mich den Wölfen hin

Und die kannten wahrlich kein Erbarmen
zerrissen in mir was an Gefühlen flehte
zerfetzten unerbitterlich meine Blutbahnen
bis die grausame Bestie in mir sich regte

Auf Jahre hin war sie in mir tätig
bestimmte meine Zeit der Dunkelheit
machte mich für Emotionen unflätig
in mir war nichts Herzliches weit und breit

Als einsamer Wolf strich ich fortan durch Tag & Nacht
die Erinnerung an sie hielt den Schmerz frisch
hielt ihren Liebesmord an mir lebendig wach
ließ mich zappeln wie einen erstickenden Fisch

Als wir uns trafen, hätte ich nie gedacht
dass es jemals nochmal so sein würde
du warst seltsam, anders, hast mich angelacht
besänftigste die Bestie in mir, meine Bürde

Ich sagte dir, dass ich Dämonen habe
Ich habe dir nie gesagt, dass ich selbst der Dämon bin!
Doch du hattest diese einmalige Gabe
bezwangst meinen Fluch, so verschloß ich ihn...

Doch ich war noch nicht dazu bereit
über das in mir Lauernde mit dir zu reden
zu schön war mit dir diese Anfangszeit
ich konnt uns nicht jetzt schon gefährden!

Du lerntest mich kennen, sahst darin einen Sinn
weiterhin bei mir zu bleiben, das verfing
begannst langsam mich so zu lieben, wie ich bin
meine Gefühlskälte wich durch dich dahin

Ich wusste, der Moment der Wahrheit rückte näher
noch warst du dir meiner Vergangenheit unbewusst
und das Monster war im Verließ immer noch zäher
es endgültig mit dir zu töten, wäre kein Verlust

Doch dazu braucht es einen klugen Plan
damit der Dämon nicht von Neuem ausbricht
und ich zurückverfall in diesen kalten Wahn
der nicht nur mich jetzt durchs Herz sticht!

Viel zu kostbar wurdest du mir mit der Zeit
ein Geschenk des Schicksals bist du mir
zu einem Neuanfang war ich längst bereit
heut soll es sein, ich offenbar mich dir...

Doch was liegt hier für ein Duft
um dich herum, vernebelt mir die Sinne!
Es ist doch nicht etwa was davon in der Luft
was meiner Liebe einst verschlug die Stimme...

Oh nein! Warum nur reizt mich dieses Gas!?
Der Dämon in mir scharrt mit seinen Hufen!
Oh unschuldiges Weib du, bitte unterlass's
du hast ihn in mir unbewusst wachgerufen ...

Und wieder stobt er in mir hoch!
Reisst seine Kerkertür weit auf ...
Brennt sich durch mich ein Fluchtloch
das Unheil nimmt seinen Lauf ....

Das Ungeheuer zwingt mich fasst in die Knie!
Bringt mich gleich dazu, dir zu schaden!!!
So tobend erlebte ich es niemals nie
es scheint sein eigenes Dasein nicht zu ertragen...

Ich seh dich vor mir mit Angst in deinen Augen
du bist doch mein Engel in der Dunkelheit
mir wird klar, mein Dämon ist am Schnauben
weil du es bist, die mich von ihm befreit!

Ich brauchte diesen Ausbruch, um zu erkennen
die Verzweiflung hatte meine Seele gefesselt
mit ihr mein Herz, das sich nun nach dir am sehnen
der Dämon der Liebe war von dir eingekesselt!

So ringe ich diesen letzten Zweikampf mit mir
wälze mich mit mir innerlich hart am Boden!
Niemals darf es raus aus mir hin zu dir
das ist ihm ein für alle Mal verboten!

Derart geschunden wird das Monster nichtig klein
übrig bleibt von ihm nur noch ein flüchtiger Ort
mein Engel der Dunkelheit, für dich trat ich ein
ich liebe dich... das allein jagte den Dämon fort!

© meteor 2024
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Pseudonym

Der Vorteil...

... eines Pseudonyms ist klar,
seinen echten Namen nicht zu nennen,
bleibt anonym und vermeintlich unsichtbar,
für selbst diejenigen, die einen kennen.

Kann anonym die Worte verwenden, sie wagen,
ohne Gedanken, welches Licht sie auf einen lenken.
Es erlaubt es einem, seine Meinung zu sagen,
die Worte fließen einfach, entspanntes Denken.

Man versteckt sich hinter dieser Tarnkappe.
Sie schützt sein wahres Ich vor Verurteilung.
Lob und Beschwerden erreichen nur die Attrappe,
wenn man sich anonym versteckt, nicht dumm.

Ja! Man entscheidet, wer diese Gedanken hört
und wer von diesem kleinen Pseudonym erfährt!
Das immer dafür da ist, das zu beschützen,
was in einem steckt, es soll niemand ausnutzen.
...

Der Nachteil...

... eines Pseudonyms kann sein,
man verliert in seiner Fassade seinen Ich-Rest.
Dieses Pseudonym wird zum Hauptteil von einem.
Der Teil, den man im Alltag nicht wirklich zuläßt.

Real lebt man in seinem Schneckenhaus,
will doch frei sein und in die Welt entfliegen.
Freunde & Famile sehen nicht, was muss raus,
das Ich im Persönlichkeitskäfig zu entriegeln.

Hungrig nach Anerkennung und nach Ruhm,
rechtfertigt man sein Versteckspiel und Tun.
Wird so leicht zu dem, was man ein Fake nennt,
weil man sich - einem Selbstbetrüger - nachrennt.

Schafft sich mit geschönten Fotos die Identität,
die man selber sich real wünscht, so gerne hätt',
schätzt sich selber für nicht hübsch, zu gering,
gar für hässlich, das Selbstwertgefühl ist dahin.

Noch mehr Hass gegen sein Ego, wenn man liest:
"Oh, du bist so hübsch, kannst jede/n hier haben!"
Bestätigt einem in seinen Pseudonym-Angaben,
die Realen einem erst recht noch mehr verdrießt.

Schon fast fatal ist die ironische Gemengelage,
wenn jemand interessiert am Ich hinter den Worten,
würde zu gerne das reale Individuum 'ertragen',
weiß längst die Fotos und Daten einzuordnen.

Verharrt am Pseudonym, wagt nicht den Schritt,
so bleiben dann zwei recht unzufrieden zurück.
Aber alles Ok! ... wenn einem das so reicht,
das Doppelleben in zwei Welten ach so leicht ..(?)

Viel wertvoller als Ehrbekundungen und Likes,
ist Mut zur Authentizität einzustufen!
Auf vorgegaukelte Liebe hat doch niemand Bock,
viel schöner ist's doch, wen Echten anzurufen.

© meteor 2024
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