Gedichte über das Leben - Seite 2960

Der Sommer zieht über das Land;
zieht ein in meinen Garten,
als wäre er mit ihm verwandt
und sehnsüchtig erwartet.

Lau legt er sich in dunkle Nacht,
legt sich in alle Träume.
Der Himmel hell über ihm wacht -
hängt tiefer Sternensäume.

Es raschelt hier, es raschelt dort,
als wär' erwacht das Leben,
das treibt die kühlen Ecken fort -
lässt warme Lüfte schweben.

Es gibt die Menschen doch rundum,
die man bisher nie hörte,
bis Mitternacht der Kirchenturm
mit Glockenklang betörte

zu Traumesruh', innerer Stille.
Nun leichtes Nachtgeflüster
liegt satt in nächtlich' Sommerfülle.


*ein Stimmungsbild, das jeder kennt

Diese wohlerzogene Dame


Diese wohlerzogene Dame
hatte einen adeligen Namen,
mit dem passte sie
in jeden gesellschaftlichen Rahmen.

Geboren war sie in der Rhön,
sie dachte noch immer,
sie wäre jung und schön.

Sie passte nicht zu den Rosen,
Tulpen und Nelken,
denn sie war schon am verwelken.

Sehr oft verglich sie sich
mit Schneewittchen,
in Wirklichkeit war sie,
ein durchtriebenes Flittchen.

Mit einem Schwall süßem Duft
schwebte sie stets heran,
sie fand trotz aller Suche
keinen adeligen Mann.

Sie wohnt in einer zerfallenen Zitadelle,
ich sehe sie täglich warten,
an der Bushaltestelle.

Ich lästere nicht, sie tut mir leid,
ich verteidige sie zu jeder Zeit.

Du bist eine Seele.

Eine Seele, die ewig ist.
Eine Seele, die unverletzlich ist.
Eine Seele, die Erfahrungen macht.
Eine Seele, auf Entdeckungsreise.

Manchmal
glaubst du,
verletzlich, einsam, verlassen zu sein,
doch du bist es NIE.

Du hast vermeintlich den "Stecker" gezogen,
deine eigene Verbindung zu DIR,
nur um zu sehen,
wie sich sowas anfühlt.

Du bist immer

VERBUNDEN
GEBORGEN
GEHALTEN
GETRAGEN

Steck den vermeintlich gezogenen Stecker wieder ein!!!

© A. Namer