….Das Leben ist nicht ideal,
ja, manchmal wird es gar zur Qual,
sodass der Mensch gerade dann,
wenn´s nötig ist, nicht lachen kann.
Tucholsky hat mich drauf gebracht:
Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Ich will die Lösung nicht verschweigen:
Man muss der Welt die Zähne zeigen,
was Freude, doch auch Eindruck macht,
wenn man dem Feind entgegenlacht.
Sind dir die Zähne ausgefallen,
wie´s vielen geht, zum Glück nicht allen,
besteht durchaus kein Hindernis:
Zeig ihm dein zahnloses Gebiss!
Es wird den Feind noch mehr erschrecken,
als wenn die Zähne darin stecken.
….Ich denke auch an Ehrhardts Heinz;
er drückt es trefflich aus, so scheint´s.
Ich lächle stets entspannt und stille,
hör ich sein Verschen von der Brille.
Man macht viel durch, so sagt er wörtlich;
mich dünkt, er meint dies nicht abörtlich.
Man macht viel durch und macht viel mit,
und leider fehlt es oft an Sprit,
um diesem trüben Jammerleben
von neuem Schwung und Fahrt zu geben.
Die Karre steckt bis zum Verdeck
in Mist und Modder, Schlamm und Dreck.
Es hilft kein Hassen und kein Lieben,
es nützt nicht Zerren und nicht Schieben.
Die Räder – und man selbst dreht durch,
man wird gereizt, verstimmt und knurr´g.
Es geht nicht rückwärts und nicht vor.
Dann gibt´s nur einen Sprit: Humor.
Er leitet Wasser auf die Mühlen,
kann Wut und Zorn beiseite spülen,
biegt grade, was erst krumm gebogen,
gießt Öl auf sturmgepeitschte Wogen,
wirkt sanft und lindernd wie ein Pflaster
und trägt noch mehr als jeder Laster.
….Ein ernster Vorschlag, den ich mache,
o Leserin, o Leser: Lache.
Kriech in dein Bett, geh auf dein Klo,
es ist im Grunde schnuppe, wo,
Denn wo du lachst, ist Nebensache.
Zeig deine Zähne, Mensch, und lache;
lach pianissimo, lach laut,
lach nachts, und wenn der Morgen graut;
lach einfach, wenn´s auch scheint, der spinnt!
Kein Zweifel herrscht: Wer lacht, gewinnt.
Silesio