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Gedichte über Krieg - Seite 47


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Vernichter der Vernichteten

Sie hielten sich für Dauerblüher, schändeten und fraßen begierig die Blumen von fremden Gräbern. Sie buddelten die Schätze der anderen aus und vergruben stattdessen ihre eigenen Jahre verlorengegangener Jugend. Heldentum und Reinheit - sie waren sich so sicher, die Menschheit ließe sich in unterschiedliche Rassen einteilen. Sie erklärten sich zum menschlichen Ideal. Sie sagten sich, die arische Rasse müsse ihre Reinheit und Qualität erhalten, nur so könne sich die Menschheit zu Höherem entwickeln und verkündeten es in alle Himmelsrichtungen. Sie waren felsenfest überzeugt, aus ihren Gesichtern spiegelt sich die Seele der höchsten Rasse, die Reinheit des Blutes, der besten Art und Hygiene. Sie wähnten sich als Gralshüter heiligen Mutterreichs, schielten neidvoll nach der wiedererblühten Heimat des Erlösers. Sie deformierten die Dornenkrone zum letzten Glied in der Kette, vervielfacht zu Käfigen aus Stacheldraht für das schädliche Aas, mit Tod geladen. Inbrünstig sangen sie Hohn- und Spottlieder, zwangen ihre Opfer zur Selbstentwürdigung. Gesungen werden mußte bei Strafarbeit und Pein, zur perniziösen Begrüßung, bei Ankunft neuer Häftlinge das Lied "Alle Vögel sind schon da". Verhöhnung und Schmähklang. Die Luft, die sie gleichgültig einatmeten, klebte bleischwer am Gaumen ihrer pechbeschwärzten Vision übelster Abscheulichkeiten irdischen Daseins. So Fürchterliches und Erschreckendes gaben sie Rang, Namen und Gestalt. Mordsüchtig geworden, die Gedanken länglicher Sterbeschatten schwammen unentwegt auf Kommando im Stosstrupp selektierend heran. Welle um Welle schwappte Grausames und Brutales ans Tageslicht, immer wieder neu konstruiert, höllische Abfassungen aus dem Meeresschlund ihrer kurzatmigen Nächte. Sie schlugen die Beute zu Wasser, in der Luft und an Land. Wildgeworden im Rausch, tobsüchtig und blutdurstig, wie besoffen-taumelnde Habichte, rutschten sie getrieben an erstarrten Wolkenreihen, an offen klaffenden Wunden, an leichenbleich entstellten Himmelsflanken entlang. Sie stecken alles in Brand, was sie nicht ertrugen. Sie quälten und massakrierten, vernichteten die Körper und Seelen ihrer Opfer, zielstrebig und pflichtbewusst, erfüllten Befehl und befolgten Gehorsam. Das was von ihnen gefordert wurde, verlangten sie selbstverständlich von Kamerad und Freund. Sie spuckten Gift, Gas und Galle und schreckten vor nichts und niemand zurück. Unerbittert im Tun ihres unersättlichen Hungers nach Macht und Sieg. Größer, höher, gewichtiger. Sie wussten, ist der Habicht hoch in der Luft, die Taube in Not, schweigen auch die Engel.

Jahrzehnte später..

Das Land der Täter befindet sich in der Schuldenkrise



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 22.05.2017)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!


Warum?!

Warum ist dir Welt so?
Überall Mord, Hunger, Hass
Jeder macht dem and'ren Vorwürfe,
manchmal bin ich so froh
In Deutschland leben zu dürfen,
traurig, aber darauf ist Verlass.


Terror, Bomben, Waffen,
in vielen Ländern schockierender Alltag,
wir Menschen benehmen uns wie Affen,
an wem der Auslöser wohl lag?
Weggucken, sich so der Situation entfliehen,
eine Mauer bauen, sich innerlich entziehen.


Habgier, Egoismus, Macht,
schneller, weiter, immer weiter,
das Feuer böser Herzen schnell entfacht,
jeder will höher auf der Leiter,
der Wettkampf zur Spitze, ein ewiger Lauf,
dafür nehmen wir echt alles in Kauf.


Unterdrückung, Leid, Zerstörung,
meist führt das in der Welt zu Empörung,
viele Menschen haben Sehnsucht,
doch sie sehen nur eine dunkle Kluft,
die Spaltung unter einander nimmt zu,
so komm wirklich keiner zur Ruh'.


Verfolgung, Lügen, Intoleranz,
In der Erde verankert wie ein Pfahl,
mehr und mehr wächst die Diskrepanz,
im Kindesalter besiegelt, das Schicksal,
Als Baby geboren und schon direkt verloren,
schönes Leben so selten, dazu fast schon auserkoren.

Wut, Depression und Eifersucht,
solch' Dinge prallen auf mit großer Wucht,
Nur die Schwachen werden geschlagen,
Alle Menschen im Inneren gleich,
An die Starken würde sich keiner wagen,
Hoffnung wie Tinte auf Papier verbleicht.

Verzweiflung, Angst und Einsamkeit,
keiner nimmt die Verantwortung auf sich,
ein Leben in vollkommener Dunkelheit,
ironisch denkt jeder: "Schieb doch die Schuld auf mich."
Wenn Kritikunfähigkeit auf Dummheit kracht,
es den Menschen nur noch Panik macht.
Warum ist die Welt so?
Wär sie anders, wär wohl jeder froh!

Liebe, Glück und Friede auf Erden,
ach wie schön könnt' unsere Welt doch werden.
Anderen helfen, zusammen stehen,
Hand in Hand gemeinsam Wege gehen.
Egal welche Hautfarbe, wir sind doch alle gleich,
Egal ob jung, ob alt, ob arm oder reich,
Freundschaft, Harmonie, Zugehörigkeit,
Familie, Spaß und Zufriedenheit,
Schönheit, sie ist immer zu sehen,
leb' den Moment, sonst kann sie schnell vergehen!
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