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Gedichte über Krieg - Seite 24


Soldat.

Er muss in den Krieg, ob er will oder nicht.
Hüben wie drüben.
Er kann nichts dafür, er hat ihn nicht gewollt.
Er ist jung, er wollte lernen, lieben, leben.
Ja, lieben, leben....
Er wäre lieber daheim geblieben.
Er wurde eingezogen und für das Töten dressiert.
Er wurde geholt aus der tiefsten Provinz,
wo Vater und Mutter nun weinen und die Großmutter dazu,
deren Mann in einem anderen Krieg geblieben ist.
Hüben wie drüben.
Er wird zum Töten abgerichtet, braucht Wodka zum Suff,
hüben wie drüben.
Denn, wenn er einmal drin ist im Gefecht,
dann ist im alles Recht.
Er weiß nicht, ob er im Panzer noch die nächste Stunde erlebt.
Er fährt drauf zu: Auf die Menschen, auf die Häuser, nur zu.
Immer draufhalten bis die Feuer in den Himmel lodern,
die Menschen schreien, die Verheerung eine Hölle darstellt.
Apokalypse.
Er kann nichts dafür, er wollte den Krieg nicht,
dieses sinnlose Zerstören, Töten, Massakrieren.
Die Verantwortlichen kann er nicht sehen,
er muss immer nur weiter, weiter
in die Verlängerung des Kriegsspiels
mit Waffen der Vernichtung.
Er wollte das nicht, aber nun ist er drin,
es geht um Alles oder nichts.
Um sein Leben, das nichts mehr wert sein wird,
auch wenn er rauskommt aus dem Inferno.
Niemand wird ihn nach seinen Traumata fragen,
wenn die „Friedensverhandlungen“ täuschen
und nach Jahren Kränze
mit schleimenden Sprüchen niedergelegt werden.
Für die Toten hüben und drüben.
In Russland und in der Ukraine.
Hüben und drüben Soldat.
Er kann nichts dafür, er hat den Krieg nicht gewollt.
Er war jung, vielleicht ist er tot, oder blind,
oder amputiert aber untauglich für`s weitere Leben ganz, ganz gewiss..
Haben wir alles schon gehabt.
Nichts dazu gelernt.
CBi.
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