Krankheit
Krankheit lässt den Freiraum wanken,
Von dem jeder Mensch geglaubt,
Er errichtet niemals Schranken,
Die wären längst abgebaut.
Nicht das Haus mehr zu verlassen,
Starr liegend ans Bett gefesselt,
Sich nur noch behandeln lassen –
Von den Viren eingekesselt!
Dort beginnt der Weg der Schmerzen,
Leid befällt Körper und Geist
Und man nimmt sich sehr zu Herzen,
Wenn ein Mensch ans Ende reist.
Die Ohnmacht bleibt da unbesiegt,
Von guten Geistern längst verlassen
Schaut der, der im Bette liegt –
Und sein Schicksal wird er hassen...
Einsamkeit umgarnt die Seele,
Kramt vielleicht ein Buch hervor,
Sieht, wie Jugend sich fortstehle,
Da bleibt oft nur der Monitor.
Ja, das Alter zwingt uns nieder,
Hoffnung haben nur die Starken,
Wo die Lebenskraft kehrt wieder
Und nichts ist im Schlimmen, Argen.
Krankheit lässt die Freiheit schwinden!
Hat der Mensch denn nicht geglaubt,
Er könnte alles überwinden,
Während ihm die Zeit geraubt?
©Hans Hartmut Karg
2020
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