Gedichte über Kraft - Seite 108

Worauf wartest Du, mein Freund,
wenn das Meer Dich längst schon ruft?
Wenn die Wellen Deinen Namen flüstern,
und der Wind von Dir erzählt?

Worauf wartest Du, mein Herz,
wenn das Feuer in Dir brennt?
Wenn die Flamme ungeduldig tanzt,
und der Funke überspringt?

Worauf wartest Du, mein Licht,
wenn die Dunkelheit sich sehnt,
nach einem Strahl, der ihr zeigt,
dass die Nacht nicht ewig bleibt?

Worauf wartest Du, mein Atem,
wenn das Leben Dich berührt?
Wenn die Zeit sich leise neigt,
und ein Neubeginn passiert?

Worauf wartest Du, mein Träumer,
wenn der Weg sich vor Dir streckt?
Wenn Dein Herz längst weiß,
dass es fliegen kann?

Worauf wartest Du?
Geh los. Jetzt.

Alle Wetterberichte melden Hochdruck,
die Temperaturen werden steigen.
Am Himmel sehe ich Sonne und Geigen,
es gibt einen sehr positiven Ruck.

Heute müssen die Fahrräder raus,
gleich früh geht es ab zum Wasser.
Ich will vertreiben mein Blasser,
man sieht doch noch wie Käse aus.

Will heute die Frühlingsfarben entdecken,
auf die ich viele Tage musste verzichten.
Mit dem Top Wetter werde ich es richten,
will entdecken die tollsten Schnecken...

Sitze nun relaxed am Wasser,
spüre die tolle Kraft der Sonne.
Sie wärmt mich, es ist eine Wonne,
im Gesicht weicht mein Blasser.

Ein Schmetterling landet auf meiner Hose,
in einem nahen Baum steigt der Saft.
Ich spüre in mir wachsende Kraft,
hat er mich verwechselt mit einer Rose?

(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz





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