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Gedichte über Kindergedichte - Seite 80


Katze Minchen und ein Eierdieb im Hühnerstall

Minchen lief eilig über den Hof,
denn im Hühnerstall war etwas los.
Lautes Gegacker drang da heraus,
schallte hinüber bis in das Haus.

Darüber wunderte Minchen sich,
so früh hörte man die sonst doch nicht.
Noch war es gar nicht so richtig hell,
neugierig lief Minchen deshalb schnell

hin zum Stall, um nachzusehen,
ob den Hühnern war etwas geschehen.
Minchen vor dem Stall Huhn Emma sah,
die offensichtlich sehr traurig war.

Sie hatte nämlich Eier gelegt
und jetzt bemerkt, dass eins davon fehlt.
Der Hahn hat ihr Vorwürfe gemacht,
sie hätte nicht richtig aufgepasst.

Sie aber erzählte Minchen dann,
dass das nur passiert sein kann,
als sie einmal aufgestanden
und zum Fressen war rausgegangen.

Der Dieb hatte sich bestimmt versteckt.
Und als sie grad war zum Fressen weg,
muss er dieses ausgenutzt haben
hat ein Ei schnell weggetragen.

Emma fragte, wer der Dieb kann sein.
Minchen fiel sofort der Fuchs da ein.
Doch den hätte Emma gesehen,
also ist er das nicht gewesen.

Die Eule, die zugehört hatte,
daraufhin den beiden sagte:
„Der Fuchs war im Wald auf Mäusejagd
und hat dort genug Beute gemacht.“

Doch wer war dann der Eierdieb,
hatte früh auf diese Appetit ?
Die Eule hatte einen Verdacht,
sich deshalb auf die Suche gemacht.

Den Stall sie sich ganz genau besah,
und tatsächlich in der Stallwand war
ein rundes Loch, aber ziemlich klein,
wo ein Fuchs passte wirklich nicht rein.

Plötzlich fiel der Eulalia ein,
wer das könnte gewesen sein.
„Es gibt ein recht kleines schlankes Tier,
das in der Nähe hat ein Revier,

das in Ställen auch mal zu Gast ist,
dort dann auch Geflügeleier frisst.
Dieses Tier den Namen Iltis trägt
und zu den marderartigen zählt.

Wenn ich sollte wirklich recht haben,
findet ihr irgendwo die Schalen.“
Emma sah im Stall sich gründlich um,
da lagen sie in der Ecke rum.

Jetzt war ihnen natürlich auch klar,
dass das der freche Eierdieb war.
Damit er nicht nochmal kommt durchs Loch,
haben sie dieses ganz schnell verstopft.

Minchen wollt nun wieder schlafen gehen,
als Eulalia rief:“ Bleib nochmal stehen.
Die Emma wird jetzt Ruhe haben,
aber dir will ich dies noch sagen:

„Den Iltis nicht nur als Wildtier gibt,
manchmal ist als Haustier er beliebt,
weil er auch gezüchtet werden kann,
wird dann aber Frettchen genannt.“
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Der Weisheit letzter Umkehrschluss, ich geb der Eule einen Kuss.

Es war einmal 'ne Eule,
die hatte eine Beule,
der Fuchs die Eule höflich fragt,
woher sie denn die Beule hat?

Die Beule, sagt die Eule,
da war ich wohl in Eile.
Ich flog des Nachts fast wie im Traum,
dort vorn' mit Schwung voll in den Baum.

Der Baum, der ruft: Moment einmal,
das war nicht ich, das war ein Wal!
Ein Wal? Der Fuchs zum Baume läuft,
und fragt, ob er denn zu viel säuft?

Nur weil die Eule zu schnell fliegt,
und deshalb hier und da was übersieht?
Deshalb bin ich noch lang kein Trinker,
hinfort von hier, du kleiner Stinker.

Der Fuchs zum Baum, ich stinke nicht,
ich wasch' mir täglich das Gesicht.
Das einz'ge was hier kläglich müffelt,
das steht da vorn, da steht ein Büffel.

Der Büffel guckt und kaut das Gras,
er meint, das Gras wird oft zu Gas.
Dann kann es schonmal kräftig miefen,
doch lasst uns das nicht mehr vertiefen.

Zur Eule meint der Büffel nett,
ich find' 'ne Brille wär' adrett,
denn Deine riesengroßen Augen,
ab 100 Sachen nichts mehr taugen.

Ach und der Wal, das stimmt tatsächlich,
ist abgedreht, schwebt jetzt nordöstlich.
Danach der Büffel freundlich grüßt,
und schnurstracks Richtung Steppe düst.

Die Eule flott zum Tierarzt fliegt,
er ein Gestell zum Fliegen biegt.
Danach die Eul' die Kurve kriegt,
des Dunkel Blindheit scheint besiegt.

Und die Moral von der Geschicht',
'ne Brille bringt das Gleichgewicht,
obsiegt des Tages und der Nacht,
drum' hol sie Dir - nicht das es kracht!
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Du denkst die Größe ist das Ziel, doch nur der Mut gewinnt das Spiel.

Es war einmal ein Korn mit Staub,
das sagte forsch: Hey, mit Verlaub,
ich möcht' nicht mehr in Ecken liegen,
schon gar nicht mit Kollegen fliegen.

Das Korn mit Staub es fluchte laut,
bevor ich hier am Tisch verstaub',
such' ich mir hurtig eine Frau,
denn ich bin sexy und sehr schlau.

Es wartet auf die nächste Brise,
verschwindet aus der Lebenskrise.
Es düst auf flottem Windesritt,
und spürt ganz tief, das wird ein Hit.

Empor es geht und immer weiter,
das Korn mit Staub dies findet heiter.
Dort drüben sitzt ein Korn mit Reis,
da düs' ich hin, die find ich heiß.

Das Korn mit Reis verblüfft es guckt,
und sehr verlegen es nun schluckt.
Das Staub mit Korn ganz sacht es landet,
sofort es mit dem Reis anbandelt.

Er neckt das Korn mit Reis und lacht,
sie meint, ich bin kein Reis für eine Nacht.
Er gibt nicht auf und ruft verschmitzt,
'ne Nacht mit dir, das wär' ein Witz.

Ich möcht' mit dir mehr Zeit ergattern,
und viel mehr Nächte mit dir knattern.
Das Reis mit Korn, es lächelt nun,
da kommt ein riesengroßes Huhn.

Das Huhn es pickt das Korn mit Reis,
das Korn mit Staub denkt, watt'n Scheiss.
Gib mir sofort den Reis zurück,
du Federvieh, du doofes Stück.

Das Huhn es meint, der Reis ist mein,
du kannst nichts tun, du bist zu klein.
Das Korn mit Staub es Anlauf nimmt,
und flugs im Aug' des Huhn's verschwind.

Es piekt und sticht, das Huhn es weint,
vergib mir Staub, nicht Bös' gemeint.
Das Huhn das Korn mit Reis ausspuckt,
das Korn mit Staub schon nicht mehr juckt.

Das Korn mit Staub den Reis umarmt,
das Korn mit Reis fühlt sich umgarnt.
Die beiden sich nun ewig lieben,
sie zeugten Kinder, derer sieben.

Und was will uns der Reim nun sagen?
Fühlst dich zu klein und bist am klagen?
Lass dir gesagt sein, nicht die Größe,
allein der Mut, besiegt das Böse.
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