Gedichte über Kindergedichte - Seite 53

Wird's im Herbst ganz düster Kalt,
sieht die Störche man schon bald.
Sieht wie sie am Himmel ziehen,
und der Kälte hier entfliehen,
Fliegen frei so wie's gefällt,
oben rum am Himmelszelt.
Den sie Fliegen,Fliegen ja,
bis ins ferne Afrika.

© Hans-Josef Rommerskirchen

Ein Blümchen einst am Wegesrand,
so einsam und verlassen stand.
Traurig blickt es in die Welt,
immer nur aufs weite Feld.

In Afrika hät's stehen müssen,
dort wo sich die Giraffen Küssen,
wo Affen in den Bäumen hausen,
und Geier durch die lüfte sausen.

Da häts gesehen die Hyänen,
und Löwen gar mit riesen Zähnen,
Und Elefanten riesengroß,
doch hier sahs öde wiesen blos.
Und niemals sah dass Blümchen klein,
ein ausgewachsenes Warzenschwein.

© Hans-Josef Rommerskirchen

Was raschelt im laub,
was raschelt dort unt'
ein Tier wie ich glaub,
doch ist es kein Hund.
Es wegt sich das Laub, als gings hin und her,
vielleicht ist's ein Wurm,oder so ungefähr.
Es scheint wohl eher so mickrig und klein,
ein Igel vielleicht ja das könnte sein.
Da plötzlich da schaut, ein köpfchen hinaus,
da kam eine Katze, und fraß die Maus.

© Hans-Josef Rommerskirchen

Das kleine Mäuschen Tippe,Tapp
das lief die Treppen auf und ab,
lief so putzig lief so munter,
zwanzigsmal gar rauf und runter.
Plötzlich aber wurd's bequem,
aß zuviel noch ausserdem.
Lebte völlig ungesund,
aß vom Käs' ein ganzes Pfund.
Es wurd so dick wie Elefant,
so das es niemand wiederkannt'.
Da hat es nicht mehr laufen wollen,
ließ sich die Treppen hinunterollen.
Unten lags stand nicht mehr auf,
kam keine Trepp' mehr Hinauf,
kleines mäuschen Tippe Tapp,
bitte nehm schnell wieder ab.

© Hans-Josef Rommerskirchen