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Gedichte über Kinderfeiern - Seite 9


Klingelhütchen

Das Zwergen Volk ganz ausgelassen,
sich feiernd aus dem Berg raustrollt.
Und wie sie sich an Händen fassen,
ist auch ein Hütchen weggerollt.

Das Hütchen rollt so unverdrossen,
in einen klaren Bach hinein.
Geschwind ist es dahin geflossen;
und sah so manchen Buchenhain.

Das Hütchen ist an Land gestrandet,
da war der Sonntag schon sehr weit.
Es hat mit Schilf sich, grün umrandet;
und wartet nun geraume Zeit.

Ein Bauernmädchen fand das Hütchen.
Und hob ihn auf. Und setzt ihn auf.
Im Wasser dann, für ein Minütchen,
klingelt das Hütchen Obendrauf.

Das war ein Klang, wie Südlandfrüchte;
und wie ein Wein vom Königstisch.
Auf einmal sah man Goldgerichte,
in Buchen hängen: glänzend, frisch.

Das Mädchen dankt den Wassergeistern;
und fühlt sich ausgesprochen gut.
So ein Geschenk von alten Meistern,
bringt Freude in das Bauernblut.

Doch unter Menschen gibt es Neider!
Die wollen Glück doch nur für sich.
So ist das oft, auf Erden leider.
Nein! so ein Glück ist kümmerlich!

Dem Mädchen ging es auch nicht besser.
Man warf ihr Abfallarbeit vor.
Und scharf traf sie das Zungenmesser.
Das sie verschloss, ihr Herz, ihr Ohr.

Doch diese Hütchen klingelt leise,
bei jedem bösen Ungemach.
Und klingelt, auf besondere Weise.
Das es in harte Herzen stach.

Wie tief de Stachel der Verwandlung,
im aller höchstem Grad eintraf,
ist eine tierärztliche Handlung:
Vom bösen Mensch, zum Baumwollschaf.

Schon ging es los: das große Blöken.
Wie schnell die Schäferschere schnitt.
Ein junger Hirt, sehr verwegen,
der schnitt auch gleich die Klauen mit.

Da standen dichtgedrängt die Lämmer,
mit schwarzen Flecken auf der Haut.
Und aus der Schmiede hämmern Hämmer.
Das klingt so feurig. Hell und laut.

Das Bauernmädchen lacht so fröhlich.
Doch wünscht sie sich den Mensch zurück.
Der Mensch ist manchmal unentbehrlich!
Grad für die Liebe und das Glück.

Das Klingelhütchen gibt die Töne;
und bald ist jedes Schaf befreit.
Es danken ihr: die Bauernsöhne;
mit Respekt und Bescheidenheit.

Der Braungebrannte Hirtenjunge,
hat Bauernmädchens Herz erweicht.
So das es hüpft, mit einem Sprunge;
und ihm gleich zur Seele reicht.

Sie nahmen beide ihre Hände;
und sprachen einen Katalog.
Ein Wind strich über das Gelände.
Worauf das Hütchen, mit wegflog.

So endet glücklich dieses Märchen.
Vom Brautpaar die Küsse: Noch unverbraucht.
Noch immer gibt es Zungenhärchen.
Klingelhütchen, ist nie mehr aufgetaucht.
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Zuhause ist da...

(als die Bühnenbretter bebten)

Wer als Kind ein Mädchen gewesen,
hat bestimmt „Pippi Langstrumpf“ gelesen.
Auch den Jungen ist der Name bekannt,
denn er wird mahnend oft genug genannt.

Darum hat es in der Stadthalle keinen erstaunt
und mancher Gala-Gast hat leis geraunt,
als der Bühnenvorhang beiseite schwebte
und er Pippi Langstrumpf im Bett erlebte.

Ihre Freunde als Geburtstagsgäste
wünschten ihr zwar das Allerbeste.
doch die Geschenke mit bunten Bändern
sollten eigentlich Pippis Leben ändern.

Nur eine Fee, die rasch wie der Wind,
auf einer Wolke kam geschwind,
riet ihr ab von diesen neuen Sachen,
sie solle lieber eine Weltreise machen.

Über Ferne und Heimat, die wir lieben,
wurde schon sehr viel geschrieben.
Doch Pippi Langstrumpf und 200 Kinder
waren große tanzende Fantasieerfinder.

Was Pippi in der weiten Welt erlebte,
als Tanz Bild auf der Bühne schwebte.
Und so begrüßten wir in jenen Stunden
viele Tanzgruppen bei ihren Runden.

Kontinente, Völker, fremde Länder,
Kokosnüsse, Stäbchen, bunte Bänder,
Affen, Angler, Kinder, alte Leute,
Trachten, Kleider, Hosen heute.



Tiere, Piratenschiff, die Bühne frei,
es raste und tanzte selbst die Polizei.
Vom kleinen Paul bis zur großen Mandy
wirbelten alle beim Klang des Handy.

Was Amateur-Technik verspätet geglückt,
hatte Pippi profihaft überbrückt.
Zum Abschluss auf der Bühne der Halle
gab‘s goldene Taler von Pippi für alle.

Weil schließlich alles so gut geklappt,
hat Marika das Mikro geschnappt,
dankte mit Worten und Blumen gern
allen Aktiven, Trainerinnen und Technikern.

Sie erinnerte an das Motto der Gala,
als sie in strahlende Augen sah
bei stolzen Eltern und freudigem Kind:
„Zu Hause ist da, wo deine Freunde sind.“

15.03.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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