Sortieren nach:

Gedichte zu Karneval - Seite 22


Anzeige


MASKENBALL

Ich laufe in den Saal
Alle Augen gehen auf mich
Im Raum stehen Gestalten
Alle Masken vorm Gesicht
Und jeder observiert seine Sicht
Im Karneval der Selbstdarsteller

Die Gestaltwandler begrüßen mich freundlich
Viele nette Facetten, doch im Inneren teuflisch
Ein läufiger Haufen Schauspieler unter sich
Auf das Lächeln ins Gesicht folgt hinterrücks der Stich

Das Phantom kommt zu mir mit undurchsichtiger Absicht
Leere Worte einer Hülle von unsichtbarer Ansicht
Keine Identität, nur Illusionen im Kabinett an Spiegeln
Jeder spielt eine Rolle für die Geister, die sie riefen

Die Tänzerin im Kleid zieht mich in ihren Bann
Graziös und schlank, ein anmutender Tanz
Die Hüften schwingen, die Augen durchdringen
Ihre Bewegungen sanft, doch die Blicke wie Klingen

Der Maskenhändler reibt sich die Hände
Als Gewinner des Balls steht er vom Schauspiel geblendet
Glitzernde Gewänder werden gegen Seelen getauscht
Denn es profitiert im Rausch, wer Emotionen verkauft

Ich werde auf die Bühne getrieben
Um mich selbst zur Schau zu stellen
Bin zum Schutz dazu gezwungen
Auch meine Maske aufzusetzen
Das Kostüm übernimmt die Kontrolle
Es spricht für mich
Das wahre Ich verstummt versteckt
Es spricht für sich

Jeder spielt dem anderen künstlich was vor
Verspielt verkleidet leiht man Lügen das Ohr
So viele Worte, doch so wenig Aussagen
So viele Gefühle, doch so wenig Herz
So viele Personen, doch so wenig Menschen
Am Ende bleibt nichts, außer Schmerz
Denn die Fassade zerschellt
Sobald die Maskerade fällt
Und ich geh aus dem Gebäude
Alle Augen weit geschlossen

- DEMON 2024
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige