Das Schilf im Teich ist schlaff vom Sturme,
der über ihn hinweg gefegt.
Geknickt hat es sich darauf müde
einfach ganz flach hingelegt.
Es will sich drum nach Tagen Ruhe
nicht auch nur einmal hoch bemühen,
was meinen Gatten, wenn er hinschaut
die Stirne lässt in Falten ziehen.
Er spricht zu mir: Schwimme du rüber
und schaue dir vor Ort mal an,
ob man vom Schilf dort in dem Teiche
wohl noch etwas retten kann.
Doch mir graut vorm kalten Wasser,
traue mich jetzt nicht hinein.
Lieber warte ich zwei Wochen,
dann wird es angenehmer sein.
Als das Thermometer klettert,
Frau Sonne hoch vom Himmel lacht,
dann hört man allenthalben Klagen,
weil Hitze uns zu schaffen macht.
Nun ist meine Zeit gekommen,
sage ich zu meinem Schatz,
denn an warmen Sommertagen
ist hier der beste Arbeitsplatz.
© Sabine Brauer