Ach, Freunde!
©Hans Hartmut Karg
2018
Wie gern würde ich pausieren,
Die vielen Musen schlafen legen!
Doch weil das Dichten mir ein Segen,
Lass' ich durch Worte mich verführen.
Wie oft hat man mir schon empfohlen:
Viel weniger wäre doch mehr!
Holpert nicht dieses Versmaß sehr?
Hast Du uns die Zeit gestohlen?
Leider muss ich Euch gestehen,
Dass mich Musen ständig treiben.
Ich muss Verse niederschreiben,
Die mir in mein Geistreich wehen.
S'ist nicht leicht, gepuscht zu sein,
Weil die Zeit sich unterordnet
Und das Formen sich bewortet,
Hintreibt mir einsam, allein.
Kritikaster meinen gar,
Das Trüffelschwein sei da an Land,
Das mit wenig Kunstverstand
Früher ganz verschwunden war.
Jahrzehnte hatt' ich keine Zeit,
Um Gedichte auszuführen.
Endlich kann nach Worten spüren
Ich, bin zur Dichtkunst bereit!
Worte werden so zu Strophen,
Vage oft noch im Wachtraum.
Manches seh' ich dabei kaum,
Darf auf die Enttarnung hoffen.
Musen geben keine Ruhe,
Wecken mich, wenn ich noch träume,
Schließen auf die fernen Räume,
Wollen aus der engen Truhe.
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