Gedichte über das Internet - Seite 17

Ich schaue hinaus und freu mich was ich seh
Die Welt wird befreit vom kalten Schnee
Veilchen steigen empor
Vögel singen im Chor
Melandru sendet ihren Segen
Grenth hat doch versagt
Die Eiszeit wird vertagt
Melandru spendet neues Leben

Die Sonne schiebt die Wolken weg
Es frohlocken und singen die Hylek
Auch die Skritt
freuen sich mit
Melandru bricht das Eis entzwei
Auch ganz fern
hört man gern
Grenths Erntezeit ist nun vorbei

Das neue Leben ist nun erwacht
Und strahlt in ihren ganzen Pracht
Wie Wunderbar
empfinden die Charr
Das Eis ist endlich wieder fort
Mit gezückten Waffen
ohne lang zu gaffen
Töten sie den Flammenlord

Nur die Sylvari finden es gemein
Gibt es doch keinen Schnee im Hain
sie reisen nicht allein
bis nach Löwenstein
Um den Frühling dort zu begrüßen
Es beginnt zu glühen
Sylvari können fühlen
Das neue Leben unter ihren Füßen

Auch die Asura reisen hierher
Mit wissenschaftlichen Heer
Um zu erfahren
ganz im Klaren
Von Melandrus Lebenssaft
Nur in Hoelbrak
Friern die Dolyak
Die Kälte hat noch zu viel Kraft

Doch Melandru wird noch überall siegen
Denn sie ist nicht kleinzukriegen
Sogar in Orr wird man bald es sehen
Melandru lässt eine Blume auferstehen

Sprache

Wie wichtig ist sie
Wer ist stolz auf seine Sprache
Nur...wie sieht es wirklich damit aus
Was ist Realität, was Wunschdenken
Im Land der Dichter und Denker

Ist uns unsere Sprache egal
Was mit ihr immer mehr passiert
Vieles wird verdenglischt, nur Wortfetzen
Geschrieben in den sozialen Netzwerken
In Kurznachrichtendiensten

Wer schreibt noch liebevoll
Handschriftlich verfasste Briefe
Mit ganzer Liebe geschrieben
Buchstaben tanzen auf dem Blatt
In des Empfängers Hand

© Ingelore Jung
März 2019

Falsche Profile

Die Unbedeutendsten, Unscheinbaren
Glauben ganz groß zu sein
Wenn sie Unwahrheiten verbreiten
Es wird doch auch so leicht gemacht
In den sozialen Netzwerken
Ihr Unwesen zu treiben

Es werden falsche Profile angelegt
Falsche Profile von Künstlern
Es soll so echt aussehen
In den eigenen Profilen
Sich aufplustern, sich in Szene setzen
Falsche Behauptungen verbreiten

Wird sich gebrüstet mit Beziehungen
Natürlich auch die Beziehung zu dem Künstler
Dessen Profil man überdies mit Bild angelegt
Sogar gemeinsame Kinder andichtet
Verknüpfungen mit den angelegten Profilen
Damit nur alles passt und echt sein soll

Rücksichtslos, respektlos, unverfroren
Ohne Scham, dass es doch Unwahrheiten
Asoziale Energie wird freigesetzt
Keine Achtung vor den Menschen
Die hier schamlos betrogen
Hintergangen und ausgenutzt

Oh Mensch, was ist auch dir geworden
Nur noch Selbstdarsteller
Gieren nach vielen Klicks und teilen
Sich damit dann ganz groß zu fühlen
Dabei sind sie so klitzeklein, so belanglos
Und das soll dann die Krone der Schöpfung sein!

© Ingelore Jung
08. April 2019

Die kurze Romanze

Buchstaben fanden einander,
Wörter reichten sich die Hände,
Sätze nahmen sich in die Arme.
Absätze tanzten — unbeschwert.

Mit zauberhafter Leichtigkeit
erschuf sich aus dem Nichts
eine Geschichte mit einer Melodie
die laut gesungen werden wollte.

Zwischen den Zeilen brodelten
Hoffnungen und Wünsche
Sehnsüchte kochten ihr Süppchen
und Zweifel und Ängste versalzten es.

Unvermittelt verstummte die Melodie.
Die Geschichte zerfiel in Sätze
die wiederum in Worte zerfielen
und alles leichte ward wieder schwer.

Es blieb zurück — ein Haufen
aus verwirrten Buchstaben,
von denen nicht mehr als vier
noch zueinander standen

ende (Ein Bruchstück von Liebende)
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