Die kurze Romanze
Ein Gedicht von
Gerhard Feil
Die kurze Romanze
Buchstaben fanden einander,
Wörter reichten sich die Hände,
Sätze nahmen sich in die Arme.
Absätze tanzten — unbeschwert.
Mit zauberhafter Leichtigkeit
erschuf sich aus dem Nichts
eine Geschichte mit einer Melodie
die laut gesungen werden wollte.
Zwischen den Zeilen brodelten
Hoffnungen und Wünsche
Sehnsüchte kochten ihr Süppchen
und Zweifel und Ängste versalzten es.
Unvermittelt verstummte die Melodie.
Die Geschichte zerfiel in Sätze
die wiederum in Worte zerfielen
und alles leichte ward wieder schwer.
Es blieb zurück — ein Haufen
aus verwirrten Buchstaben,
von denen nicht mehr als vier
noch zueinander standen
ende (Ein Bruchstück von Liebende)
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