Gedichte über Humor - Seite 70

Er ließ die Schwang're nicht allein,
der Ehemann wollt bei ihr sein.
Der Arzt - schon immer sehr beliebt -
erklärt, dass es was Neues gibt:

Die Frau muss nicht mehr, konnt er sagen,
den Wehenschmerz, alleine tragen.
Die Technik kann ein Teil der Plagen
jetzt auf den Vater übertragen.

Wobei es eine Skala gibt.
Ein Mann, für sowas ungeübt,
weil er den Wehenschmerz nicht kennt, -
der Arzt stellt ein auf zehn Prozent,

und sagt, es würde kein Vergnügen,
die würden ihm bestimmt genügen.
Der Mann, der fühlt sich fast geneckt
und hat das mutig weggesteckt.

Und weil er sich als Held versteht,
wird immer weiter aufgedreht.
Der Blutdruck blieb auch ganz normal,
als wärs dem guten Mann egal.

Hier zeigen sich des Mannes Stärken, -
denn er scheint kaum den Schmerz zu merken, -
natürlich ist er sehr bewegt,
und auch ein bisschen aufgeregt.

Es macht den Guten richtig geil, -
er trägt jetzt schon den größten Teil,
als wenn er gar nichts andres kennt!
Die Frau kriegt schließlich null Prozent!

Das Kind kommt ganz gesund zur Welt,
es hat kein Schmerz sich eingestellt.

Ein anderer litt große Not, -
der Zeitungsmann am Ort war tot.

Der Nachbar sprach zu dem Herrn Ziethen:
"Wie sieht's denn aus mit dem Vermieten, -
das hübsche Zimmer unterm Dach,
nun, fragte endlich jemand nach?"

"Sonst hat sich leider nichts gerührt,
nur einer, der Musik studiert,
hat nachgefragt die letzten Tage,
doch sowas kommt nicht mehr infrage!

Gleich wurd es meiner Frau gering:
"Nu WAGNER nich noch mal so'n Ding!
VERDI esen Musikanten traut, -
der andre hat Marie versaut!

Erst kam er ganz MOZÄRTLICH an,
mit einem STRAUSS, ja aber dann
ward er mit LISZT zum LusterREGER
und sie schon fast zum Bettvorleger.

Am HÄNDEL führt' er sie zum BACH,
wie ein VerWEBER, sie ward schwach,
und schließlich liebten sich die beiden
im grünen Wald und auf der HAYDN.

Zur Winterszeit - ihr ahnt es schon -
gebar sie einen MENDELSSOHN.
Jetzt musiziern sie auf den Strassen, -
das Kind hat man bei mir gelassen,

mir folgt es nun auf Schritt und Tritt,
und ich weeß nich woHINDEMITH."

Hier ist es schön und mollig warm.
Ist dieser Pool mein Glück und Schwarm?
Werde immer satt, bin wohlgenährt,
Ein wenig eng, sonst nicht verkehrt.
Auch etwas dunkel, doch nicht schlimm!
Hier bleibe ich für immer drin!

Dann kam der Tag, was war nur los?
Ein Tornado riesengroß!
Ich wusste nicht mehr, wo ich bin?
Wo mich Flut wohl jetzt treibt hin?
Mit einmal tat ein Spalt auf,
bekam ein Klatsch: „Ich hinten drauf!“

Ich schrie los, ich wusste nichts!
Puterrot war mein Gesicht.
Bekam wieder Luft, auch war es schön,
war doch mein Trinken auch zu sehen.
Riesengroß, die Vorratskammer!
Hotel blieb zu – was für ein Jammer!

Ich sah mich um in dieser Runde.
Das Trinken spürte ich am Munde.
Will den Genuss für immer haben.
An diesen Dingern mich täglich laben!
Ich fühle mich gut. Auch ist es schön.
Die Welt aus diesem Blick zu sehen!

Ein fremder Mann kam in die Stadt,
alte Hose und Hemd er nur hat.

Bettelte um jeden Cent,
um sich zu kaufen ein neues Hemd.

Jeder hatte großes Erbarmen,
mit diesem Mann dem armen.

Sein Bettel-Hut war abends voll,
das war für ihn natürlich toll.

Der Mann war schlauer als gedacht,
hat das Geld zur Bank gebracht.

Mit Zinsen häufte es sich an,
er fuhr einen Mercedes dann.

Ließ ihn um der Ecke stehn,
damit man konnte ihn nicht seh´n,
um lange weiter betteln zu gehn.

Nach einigen Jahren kam er nicht mehr,
denn inzwischen war er Millionär.

Ich liebe Staub


Meine Omi liebt den Staub
ich liebe ihn mittlerweile auch,
ich glaube es ist ihr gegenüber ein Liebesbeweis,
dass ich ihn liebe, um jeden Preis,
durch den Staub sind wir beide ein Herz und eine Seele,
bestimmt bekommt es so mancher in eine falsche Kehle,
der Staub ist bei meiner Omi alltäglich
ja, man könnte sagen, sehr erträglich,
Staub saugen tut sie schon lange nicht mehr,
„Mit dem Besen“ sagt sie, „das bringe mehr.“
Auch das Bild von ihrer Schwiegermutter
schwelgt im Staub bis in das Rahmenfutter,
doch ist sie auch sehr eigen,
in der Küche und im Schlafzimmer darf sich bei ihr
nicht das kleinste Krümelchen Staub zeigen,
sie sagt auch öfter: „Der Staub wirke irgendwie antik.“
Sie ist eben ein richtiger Freak,
auch der Staub erfüllt einen Zweck, das wissen die Wenigsten,
darum saugen ihn recht viele einfach weg!