Gedichte über Humor - Seite 284

Ich kenne mich recht gut
und daraus zieh' ich Mut.
Ich weiß was ich gut kann,
was mich ausmacht als Mann,
kenne meine Grenze,
wo ich nicht gut glänze,
kontrollier' mein Denken,
lass' mich schnell ablenken...

...von sehr schönen Frauen.
Ich heb' meine Brauen
und kann darauf bauen,
dass sie schnell wegschauen,
dass sie schnell abhauen
und Abstand aufbauen.
Ich kann sie gut versteh'n,
mir würd's nicht anders gehen
-
denn
-
steh' ich vor'm Spiegel dann
kenn' ich nicht diesen Mann.

Thomas

Rosen haben keine Dornen,
hat der Gärtner mich belehrt;
was ich so viele Jahre glaubte,
das war scheinbar ganz verkehrt.

Was hat mich denn dann gestochen?
Habe ich bei ihm gefragt,
keine Dornen , sondern Stacheln
hat er schlau zu mir gesagt.

Endlich hab ich wahres Wissen,
doch wozu ist das denn gut?
Ob von Dornen oder Stacheln
bei allen Stichen fließt das Blut.

Stachelbeeren haben Dornen,
hat er noch hinzu gefügt;
bei mir kommen langsam Zweifel,
ob der Gärtner mich belügt.

Stachelröschen müsste heißen
das Märchen der Gebrüder Grimm-
Dornröschen ist der falsche Name-
man nimmt es seit Jahren hin.

Ich bin völlig durcheinander,
seit der Gärtner mich belehrt
und erkenne , in der Sprache
läuft bei uns manches verkehrt.

Die Autokorrektur
in meinem mobile phone
ist so unsagbar stur,
ich verachte sie schon.

Schreibe ich meinem Schatz:
"Ich hab' dich furchtbar lieb!",
verbessert sie den Satz:
"Ich hau' die Frucht durch's Sieb".

Und tipp' ich weiterhin:
"Ich schreib' dir ein Gedicht!",
verändert sie den Sinn:
"Ich reib' dir dein Gesicht!"

Meine Frau bleibt heiter
und lacht mich einfach aus...
So geht das nicht weiter,
ich schalt' das Scheißding aus!

Thomas