Will ein Schlüssel seine Besitzerin necken,
dann macht er sich den Spaß, sich zu verstecken.
Sein Frauchen dann in allen Taschen sucht,
laut wütend und gotteslästerlich flucht.
Jedoch der Schlüssel bleibt verschollen,
da hilft kein Schimpfen und kein Schmollen.
Oder vielleicht doch mehr dahintersteckt,
wenn er die Frau so gnadenlos erschreckt?
Überdies sei die Frage geduldet,
ob sie es vielleicht nicht selbst verschuldet?
Es scheint inzwischen ja auch sonnenklar,
dass der Schlüssel irgendwie sauer war.
Er lebt in ihren dunklen Taschen,
sich gänzlich allein überlassen.
Selten nur sieht er das Sonnenlicht,
so erstaunt uns sein Verhalten nicht.
Sie sieht ihn nur als nützlichen Gegenstand,
ohne eigene Seele, ohne Verstand.
Kein Lob, nur sturer Dienst, jeden Tag.
Kein Wunder, dass er jetzt nicht mehr mag.
Er fühlt sein Herz, erträgt Liebesleid,
aber sie ist dazu nicht bereit.
Sie sollt ihn schätzen und ehren,
ihm ein Küsschen nicht verwehren,
ihn süßzärtlich in Händen halten,
mit ihm eine Zukunft gestalten.
Dann würd er sie nicht mehr so fies erschrecken,
sondern sie fortan nur liebevoll necken.
Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com