Gedichte über Humor - Seite 1289

Beim Essen ist es mir passiert,
dass ich mich habe beschmiert.
Dort ist nun ein Fleck,
der muss wieder weg,
weil er mich stört,
einfach nicht dahin gehört.

Wie aber mache ich das ?
Mache ich die Stelle nass ?
Vielleicht mit klarem Wasser nur,
oder nehme ich `ne Flecktinktur ?
Nehme Seifenpulver ich
oder eine Scheuermilch ?

Vielleicht ist er nicht mehr zu sehn,
wenn mit `nem Fön ich rübergeh ?
Auch `ne Bürste könnt´ man nehmen,
damit dem Fleck zu Leibe gehen.
oder aber ich bedeck
ganz einfach diesen Fleck.

Wenn aber nichts davon gelingt,
alles kein Ergebnis bringt,
hol` ich eine Schere raus
und schneid ihn einfach aus
diesen Fleck,
dann ist er weg.

Hab sie nur kurz angehoben,
und gleich im Hausflur flachgelegt,
der Teppich hat sich verschoben,
doch das hat mich nicht aufgeregt.

Ich hab meinen Finger beleckt,
und dann alles gut betrachtet,
ihn vorsichtig ins Loch gesteckt,
und auf die Passform geachtet.

Als mir klar war, dass er passte,
zog ich ganz locker und lose,
mit ein wenig rumgetasste,
das Glanzstück aus meiner Hose.

Ich drückte ihn ins Loch hinein,
für meine Mühe kam der Lohn,
bis zum Anschlag schob ich ihn rein,
dann saß er gut – der Türspion.

© Horst Rehmann

Ein Auto war mit Rost so neu,
Die Hupe scheppert schreiend stumm.
Drei Kühe mampfen Katzenstreu,
Der Bienenschwarm, der bellte krumm.

Die Hasen flogen aus den Ställen;
Und fliegen gegen Norden, Norden.
Ganz trocken frisch, die Wasserquellen.
Ein Bauer fönt den Hahn mit Torten.

Ein Mann steht auf der Wasserleitung.
Im Sommer schneit es weiße Flocken.
Die Frau verlangt aus Liebe Scheidung.
Bekommt als Haustier Streptokokken.

Ein Wandrer grüßt mit laut Geschneuz',
Die Bäckerin vom Fischverein.
Und trägt den Schlafsack auf dem Kreuz,
Denn in dem Rucksack steckt das Bein.

Gefräßig ist der Fraß der Löwen.
Im Hafen jagen Fische Möwen.
Die Läuse wollen mehr von Leber
Und schnüffeln gern an Flüssigkleber.

Es jagen Jäger Jägerschnitzel
Und machen mit Besteck Gekritzel.
Im Nadelwald, die Föhren röhren,
Da sie im Dickicht Fichten hören.

Das Leben soll man sich bewahren - -
Ein Leben unter Geiern, Aaren.
Doch schöner ist die Unvernunft.
Denn gestern gab es schon Zukunft.





Gestern ist Morgen auch schon vorbei

Liebes ZuckerSchnüppchen,
süßes SternenPüppchen,
sei gewarnt vorm frechen Charmeur,
vorm fiesgemeinen Reime-Bär.

Er lockt Dich in den dunklen Wald,
mit Komplimenten, mit süßen.
Lockt Dich in einen Hinterhalt,
mit liebevollen Wortküssen.

Er will Dich mit lieben Worten verführen,
mit sanftleisen Reimen dein Herz berühren.
Doch Du wirst dafür teuer büßen müssen.
Zuerst knabbert er nur an deinen Füßen.
Das reicht ihm aber nicht alleine,
verspeist anschließend deine Beine.
Ja, Du dachtest es dir auch:
jetzt vernascht er deinen Bauch.
Obwohl, da war wirklich nicht viel zu holen,
den hatte wohl schon ein anderer gestohlen.

Zum Schluss er Dich, mit Haut und Haar, ganz verschlang,
wollte ja doch nur an deine Wohnung ran.
Fortan lebst Du in seinem Bauch,
schön warm, und mietfrei ist es auch.


Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com