Gedichte über Humor - Seite 1127

Drachen wurden stets bekämpft,
mit Feuer, Schwert und Armbrustspeer.
Und wie der Drachen Atem dämpft,
da jubelte der Ritter sehr.

Er nahm nicht mit, das Drachenhaupt;
und auch nicht Drachenzunge.
Und wie der Ritter laut noch schnaubt,
so rasselt auch die Lunge.

Im Königschloss empfing man ihn:
mit Gold und Sold; und schweren Wein.
Die Königstochter sprach sehr kühn:
"Mich tut die Tat nicht groß erfreu'n."

Der Ritter winkte barsch nur ab;
und hob den Silberbecher.
"Mein Fräulein!" sprach er, "Drachens Grab,
verschafft mir Ehr' und Narbenlöcher."

Da lächelt die Prinzessin spitz
und flüstert: "Saufen können Helden!
Zur Liebe sind sie sehr unnütz;
und tun sich bloß erkälten."

Der Ritter war darob empört;
und tut mit Kampfeslust nun kontern:
"Prinzesschen! Ich hab's wohl gehört.
Doch könnt' ihr nur, das Hypochondern."

Da fällt die holde Dame um.
Gespielte Ohnmacht, zwinkernd blind.
Und alle stehen um sie rum.
Das ist ein Grund, warum Helden einsam sind.l

Unscheinbar lappt sie meist sehr traurig
offenbar so vor sich hin.
Obgleich sie nicht bemerkenswert so schau ich
sie an. doch ist ihr tief´rer Sinn
mir bisher noch nicht recht erschlossen.
Erst wenn ein Ball die Linie quert,
gewisser Massen ausgeschossen,
gesteh ich, sie ist nicht verkehrt,
weil so das Auge schnell erkennt,
ob Eckstoss oder Seitenaus,
ein Spieler nicht vergeblich rennt,
sonst ginge ihm die Puste aus!
Beim Eckstoss bildet jene Fahne
die Grundlage vom Viertelkreis:
und siehe da, auch ich erahne,
dass hier der Ball liegt und man weiss
von dort zum Tor ist zu plazieren.
Nicht wie auf dem Bolzplatz einst
drei Ecken zu ´nem Elfer führen.
Ich sag das nur, dass du ´s nicht meinst.
Damals fand ich das recht schlüssig,
jedwede Fahne – überflüssig!

ja, ich bin ein Fußballversteher

Nun endlich wieder ist's soweit.
Der Alltag weicht der Fußballzeit.
Drum lassen wir ihn hinter uns
Und feiern Jogis Fußballjungs.

La Mannschaft, ihr seid nie alleine.
Wir stärken euch den Rücken.
Der erste Gegner heißt Ukraine;
Mit Toren wollt ihr uns beglücken.
Und anfangs nehmt ihr in die Beine
Die Hände und mit großen Stücken
Fällt jedem dann vom Herz ein Steine;
Das erste Tor sorgt für Entzücken.

Mustafi trifft wie einst Horst Hrubesch
Mit dem Köpfchen hoch ins Eck.
Doch mit der Zeit der ersten Halbzeit
Wird dann der Gegner ziemlich keck.

Die Sorge, dass der Ausgleich fällt,
Doch Neuer int'ressiert dies nicht.
Ein Held, der wahrlich viel mehr hält,
Als das, was er verbal verspricht.

Und wird's doch einmal richtig eng,
Dein Lieblingsnachbar Herr Boateng
Hilft dir gekonnt zu guter Letzt.
Der Ball war längst noch nicht im Tor.
Sogar ein gutes Stück davor.
Boateng nur selbst wurd eingenetzt.

Anschließend passte dann echt alles.
Erst Schürrle weit nach vorn auf Özil,
Nach einem Lauf der dann zu Schweini.
Das 2 zu 0! Ach, welch ein Schönspiel.

Da Schweini nicht die Chance verpasste,
Jedoch sogleich ganz gnadenlos
Ukraine ihren Gnadenstoss,
Fiel von den Schultern jede Laste.

Ein jeder feiert nun mit ihm.
Der Kapitän kehrt stolz zurück.
Mein Dank gilt dem gesamten Team
Und auf zum nächsten Fußballglück!