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Gedichte über Humor - Seite 1126


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Hasenmut

Heimlich kreiste in der Luft
unbemerkt ein Adlerschuft.
Denn er war gar nicht zu hören.
Nur ein Wiesel tat er stören.

Dieses Wiesel gab den Wink
an den "langen Finger" Fink,
als der fluchs mit seiner Kralle
Hirse klaute aus der Falle.

Ausgestreckt im Felde lag,
an dem selten schönen Tag,
Harry Hase, der sich sonnte.
Flink pfiff Fink so laut er konnte.

Harry Hase starr erstarrte
und verharrte, denn er harrte
dieser Dinge, die da kämen,
schrecklich ihm das Leben nähmen.

Stetig ging der Segler tiefer,
ignorierte Klipp und Schiefer,
stierte auf das Fell im Feld:
Rings herum entschwand die Welt.

Doch Frau Hase, schlau im Bau,
kannte gut die Adlerschau,
die sie gaben stets um Vier
in der Burg nicht weit von hier.

Einen Handschuh zog sie über,
hastig hastete sie rüber,
in der ausgestreckten Pfote,
steckte eine fette tote
Ratte, die der Gatte hatte -
eine große, dünne, glatte.

Adlerauge traute kaum
dem Doppel-Whopper-Gaumentraum
stieß hinab mit Flügelfalten,
nichts mehr konnte ihn noch halten.

Gierig mit dem Greif voraus,
packte er die Riesenmaus
mit der Häsin, die, o Graus,
plötzlich wusste: Es ist aus!

Da kam Harry Hase an,
hing sich an die Häsin dran,
eine große Finkenschar
stürzte auf den Adler gar,
pickte fleißig auf ihn ein
bis er ließ sein Essen sein.

Von der Story die Moral:
Habe Freunde ohne Zahl,
lad sie ein in deinen Bau,
und trau keiner großen Schau.

Lass dir helfen in der Not,
und ist deine Ratte tot,
fang es nicht alleine an:
Nimm dir einen Ehemann.

© 2010 Anita Hasel
www.zum-verweilen.de
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Nu mal langsam

Es war einmal ein Schneckerich,
der liebte eine Schnecke.
Er grübelte und dachte sich:
Wie komm ich durch die Hecke ?
Denn die, die ich so gerne mag,
kriecht auf der andern Seite ...
Und das ist eine arge Plag
und eine üble Pleite.

Sie ist so hübsch und schleimt so schön,
vor allem um die Brust !
Ich kann mich gar nicht satt dran sehn,
ich kriege richtig Lust !
Und außerdem gefällt mir auch
ihr wunderschönes Häuschen.
Mir wird so richtig warm im Bauch -
ich glaub, ich nenn sie Mäuschen !

Die Hecke, die ist ziemlich dicht,
es ist nicht durchzukommen.
Der Schneck, er macht ein bös Gesicht
und hat schlimm zugenommen.
Er schleimte grantig vor sich hin,
ward fett und unbeweglich.
Die hübsche Schneckin stets im Sinn,
so hockte er da kläglich.

Doch wie das Schneckendasein spielt -
er fand ein schönes Loch,
hat durch die Hecke sich gewühlt
und kam zur Liebsten doch !
Er fühlerte ihr zu: Mein Schatz,
jetzt bin ich überglücklich !
Sie meinte schlicht an ihrem Platz:
Du bist ein bischen dicklich !

Dies fand der Schneckerich nicht nett
nach all den vielen Mühen.
Nun...er war ja wirklich fett,
doch hat er ihr verziehen.
Er himmelte sie an und kroch
ihr ziemlich auf die Pelle,
die so schön klebrig war und roch,
und küsst sie auf die schnelle.

Nach diesem Schneckenklebeschmatz,
da seufzt er tief und brummt :
Mir ist so schneckelig, mein Schatz ...
Darauf ist er verstummt.

Die Schneckin, ihrerseits im Fieber,
fühlert heftig: Ach beglückt
fühl ich mich hernun, mein Lieber,
ganz aus dem Häuschen und entzückt !

Wo hast Du denn so lang gesteckt,
sagt sie, Du wilder Wühler ?
Du hast was Schönes ausgeheckt !
Und trillert mit dem Fühler.
Die ganze Zeit, da hab ich dich
gesehen durch die Blätter.
Doch nun - verschneckelt - merke ich,
Du bist ja noch viel netter !

Nun schleimt der Schneckerich rundum
und glänzt aus allen Poren,
er macht ganz stolz die Fühler krumm -
ich glaub, er ist verloren.
Es dämmert schon, wie er geziert
herumschneckt da im Grase.
Er kommt - sie sieht es ungerührt -
dem Igel in die Nase.

Sie hört - ein herber Ton zuletzt -:
"Ach" - knack ! - "mein liebes Mäuschen..."
Dann wird von Zähnen schlimm zerfetzt
der Schneck und auch sein Häuschen.
Ein Schmatzen und ein Kommentar :
Der liebestolle Penner !
Und von der andern Seite: Klar -
So was von doof ! Ach, Männer...
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