Gedichte über Humor - Seite 1022

Der Veggi-Mann denkt nach, wie er überleben kann
täglich plagen ihn die Fragen:
Welches Gemüse, welche Kräuter muss ich haben?
zu überleben, ohne Hunger, ohne Plagen

Der Veggi-Mann steht beim Essen hinten an
er isst nur, was seine Veggifrau für ihn kochen kann
meist hat er Heißhunger und heißt Hugo
es gibt heute einen Teller voll Gemüslinsen mit Sugo

der Veggimann hat Alpträume von verbotenen Sachen
von gegrillten Steaks und Schweinskopf-Backen
manchmal geht er dann zur Wurstbude runter
drückt statt einen Weggiburger mit Tofu
schnell einen "Gyros de Korfu" hinunter


der Veggi-Mann war einst auch Ehemann
aber auf die ehelichen Verpflichtungen
wollte er freiwillig verzichtigen
statt dessen holt er sich eine dünne Vegane
sie kocht täglich ein Menü, meist aus Broccoli
darauf drapiert sie eine Liane

so leben sie heute in der geliebten Szene
sie sind zwar Außenseiter, aber doch auch Wegbereiter

und die Essenz: gib acht auf die Veggimacht
haltet lieber gesundes Essen in Ehren,
oder sollen wir alle nur noch Veggikost verzehren?

Durch eine Nebelwand im Wald,
seh ich so etwas wie ein Tier,
ich mache auf der Stelle Halt,
doch es weckt auch meine Neugier.

Drei Schritte geh näher hin,
um die Sache zu erkunden,
vielleicht, so kommt´s mir in den Sinn,
ist ein Hund dort angebunden.

Natürlich könnte es auch sein,
dass ein Wolf dort knurrend wartet,
oder ein erzürntes Wildschwein,
welches gleich den Angriff startet.

Der Angstschweiß steht mir im Gesicht,
weil´s seltsam brummt, dazu noch knackt,
mein nächster Schritt bringt es ans Licht,
ein alter Mann hockt dort – und kackt.

© Horst Rehmann

Das Wetter ist so wunderschön
da kann ich doch mal shoppen geh‘n.
Mich zieht es in die Innenstadt
schauen was sie so zu bieten hat.

Viele Geschäfte die sind neu
aber einige blieben treu.
Schnäppchenpreis aber nur heute
damit locken sie die Leute.

Auch neue Bistros und Gaststätten sind zu sehen
entscheide mich für eine und tu reingehen.
Partybänke Hocker mein Gott Walter
das ist doch nichts mehr für mein Alter.

Eine nette Kellnerin hilft mir beim Platzieren
nun kann ich die Speisekarte studieren.
Ein ordentliches Schnitzel finde ich nirgendwo
ein Salat mit Hähnchenstreifen stimmt mich froh.

Jetzt schau ich mich im Kaufhaus um
viel Bekleidung hängt herum.
Bei vielen Dingen tu ich mich fragen
wer soll das Zeug eigentlich tragen?

Vor einer Kaffeemaschine mache ich halt
meine ist schon ziemlich alt.
Die Auswahl sie ist wirklich groß
welche nehme ich da bloß?

Ein Verkäufer sagt mir voller Freude
nehmen sie diese die ist im Angebot heute.
Packt sämtlich Sorten Pads noch mit hinein
da kann ich glücklich und zufrieden sein.

Endlich bin ich wieder zu Haus
packe meine gekauften Sachen aus.
Koche mir einen Kaffee natürlich mit der Alten
ich glaube diese werde ich noch etwas behalten.