Auch dieser Tag vergeht;
trage geduldig das Kreuz
der Irrwege andauernder
Suche nach Heimat selbst
im Schlaf; ich laufe, laufe
davon vor der Angst und
vor mir; taumle verstört,
es rast die Flut der Bilder
blutig geröteter Horizonte;
nie wieder ein Krieg, bitte,
beten Menschen weltweit,
doch ist er da und so nah,
grausam wie je einer war,
falschgoldener Schein, der
alles Zukünftige ersterben
lassen will; mir schwindelt;
Tage sind grauer getaktet
als damals mit dir; ich falle
abgrundtief, fang mich auf,
fliege hoch, immer auf der
Suche danach, was Leben
bedeutet; so hebt sich der
Morgen, senken sich meine
Nächte im Schweigen und
bei verschlossener Tür; nur
im Traum summen, blühen
alle meine Balkone, und sie
schwelgen in satten Farben,
lassen mich hoffen im Sog
der ständig fliehenden Zeit.
© M.M.