- Fiktion - Ironie -
Wenn sie auf dem "Folterstuhl" sitzt,
vor Angst sie Blut und Wasser schwitzt,
das Herz ihr bis zum Halse schlägt,
sobald der Zahnarzt bohrt und sägt,
ihr dabei auf die Nerven geht
und Behandlungszeit nicht vergeht -
endlos scheint sie sich zu dehnen,
drum beginnt sie sich zu sehnen
nach einer tiefen Narkose,
bevor,s Herz rutscht in die Hose.
Schweißperlen treten auf die Stirn,
Panik macht sich breit im Gehirn,
im Kopf der Bohrer kreischt und dröhnt,
sie ist ein Opfer, das laut stöhnt,
beginnt, den Kopf abzuwenden,
wehrt den Bohrer ab mit Händen,
doch ist der Erfolg bescheiden,
Patientin muss weiter leiden,
erneut frisst sich durch ihr Dentin
der Bohrer tiefer zum Nerv hin.
Ist Karies endlich entfernt
und die Pulpahöhle entkernt,
kann nach einem kurzen Warten
der Zahnarzt recht zügig starten
mit der Behandlung der Wurzeln,
Angstgedanken zuhauf purzeln
hin und her im Neuronennetz,
der Zahnarzt wird jetzt zum Steinmetz,
er schleift, poliert, was das Zeug hält,
vor Angst sie fast in Ohnmacht fällt.
Es ist die reinste Quälerei,
doch auch das Schlimmste geht vorbei
benommen rutscht sie nun vom Stuhl,
reißt sich zusammen, gibt sich cool,
ringt sich sogar ein Lächeln ab,
dankt dem Zahnarzt, freundlich und knapp,
sagt, dass sie sein Können sehr schätzt,
dann, wie von Furien gehetzt,
sie die Zahnarztpraxis verlässt,
die Behandlung gab ihr den Rest.