Einsamkeit die macht sich breit,
kommt niemals ausversehn,
denn die Einsamkeit sie streut so weit,
lässt Raum und Zeit vergehn.
Die Einsamkeit hält's mit Eitelkeit
wie die Raupe mit dem Blatt,
sie frisst mich voller Zärtlichkeit,
doch macht sie mich auch schlapp.
Die Einsamkeit sucht keineswegs
die Ruhe vor dem Sturm.
Sie sitzt so trist, so unentwegt,
auf ihrem hohen Turm.
Sie schaut herab, schaut niemals auf,
sie zielt bedacht, hält stetig Wacht,
zieht gradewegs das Herz hinaus,
lässt keine ihrer Chancen aus.
Weil Einsamkeit dich einsam schimpft,
dir Demut in die Venen impft
und zu manchem Zeitpunkt denkst du dir,
das was ich brauch, das gibt sie mir.
Jacob Seywald XIII