Gedichte über den Himmel - Seite 100

Himmelsspiegelungen

Blicken wir doch wieder nach oben,
Wo die Schäfchenwolken ziehen!
Das Firmament zeigt dort droben,
Ob sie bleiben können oder fliehen.

Wolkenbildnisse regen uns an,
Wenn man zu ihnen hochschaut
Und man Fantasien dann
Zur Innenantwort aufbaut,

Weil sich das Gemüt so erweitert
Wenn der Himmel bespiegelt,
Indem dieser uns erheitert
Und einen Lichttag besiegelt.

Ja, das Licht ist unser Bund,
Mit dem die Seele gern schreitet,
Wenn in unserem Erdenrund
Es uns zum Abend begleitet.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Ein Engelchen am Kreuze sitzt ...
Erzählt der Fotograf verschmitzt
Bar aller Kleider blanke Haut
Der Fotograf hinauf zum Himmel schaut ...

Kalte Finger dunkle Nacht
Kein Erbarmen, Engelchen nimmer erwacht
Erfroren am Morgen, erstarret zu Eis
Dem Fotografen wirds ganz kalt und dann auch noch heiß ...


Little (male) Angle
A little angel sits on the cross...
The photographer related, it listens the boss
Bare of all clothes, naked skin
The photographer raises his gaze with a little grin ...

Cold fingers, dark night
Angle never awakes, night never gets bright
Frozen in the morning, frozen into ice
Photographer gets very cold-, then hot, not very nice ...!

© Auris cAeli

Flügel, die nie die Schwere kennen,
die Lust breitet sich aus wie ein Sturm,
hebt mich, entführt mich,
aus der Erde, die mich so lange hielt.

Der Himmel öffnet seine Arme,
weit, unendlich, ein Liebhaber,
der mich ruft, mich fordert,
mit der Sehnsucht eines ungestillten Windes.

Ich fliege – nicht mit Flügeln aus Federn,
sondern mit dem Feuer der Freiheit,
mit dem Rausch, der in der Höhe wohnt,
wo die Welt klein wird,
und nur der Himmel bleibt.

Die Wolken – sie küssen mich,
flüchtig, verspielt,
ihre Küsse schmecken nach Unendlichkeit,
nach einem Traum, der keinen Anfang kennt
und kein Ende will.

Lust, du bist die Winde in meinen Adern,
die süße Qual, die mich antreibt,
die mich hinaufzieht,
wo die Erde nur ein Schatten ist
und der Himmel ein Meer,
das ich ertrinken will.

Ich bin kein Mensch mehr,
kein Gewicht, kein Gedanke,
nur ein Herz, das schlägt,
im Takt der Lüfte, im Rausch der Stürme.

Und in diesem Flug,
im Tanz mit der Leere,
finde ich das,
was mich lebendig macht.

Fliegen – du bist keine Bewegung,
du bist ein Beben,
eine Sehnsucht, die nie endet,
ein Lied, das die Erde niemals singen konnte.