Das ist der Herbst, gar keine Frage,
die Sonne scheint mit letzter Kraft.
Vorbei sind nun die warmen Tage,
der Sommer hat es nicht geschafft.
Ich zieh den Kragen hoch, ich friere,
allein geh ich durch Wald und Feld.
Ich spür wie viel ich nun verliere,
ganz leise stirbt die ganze Welt.
Die Blätter fallen von den Zweigen,
es weht der Wind so kalt und rau.
Still fängt der Nebel an zu steigen,
ich seh nichts mehr als tristes Grau.
Ich schau mich um, such nach den Farben,
die Bäume sind nur braun, nicht bunt.
Die Seele hat schon tiefe Narben,
zum Fröhlichsein gibt’s keinen Grund.
Ich hoff, dass ich mich bald gewöhne
an dieses kalte dunkle Land.
Oh Herbst, wo ist nur all das Schöne,
wovon soviel geschrieben stand?
© Kerstin Mayer 2005