Gedichte über Hass / Wut - Seite 15

Die Erde dreht sich immer schneller
die Überwachung nimmt überhand
der Bürger fühlt sich wie im Keller
starrt mit stierem Blick zur Wand

kann Orwells Szenario nicht fassen
denn was in der EU passiert
und einfach so wird zugelassen
das man wird ständig observiert

natürlich wegen Terrorismus
so wird´s uns suggeriert
dazu kommt noch der Kommunismus
das Drohnenauge läuft geschmiert

wie kann sich so etwas verbreiten
und Niemand hebt die mahnend Hand
wir müssen uns wehren und das beizeiten
sonst ist verloren unser Land

Vielleicht ist ja des Volkes Wille
gebrochen--wie kann ich mich denn wehren
und ab geht´s dann in leiser Stille
kein Aufbegehren und Beschweren

Viele denken unter Qualen
warum soll ich noch wählen geh´n
gibt´s überhaupt noch faire Wahlen
wenn nicht,wird Deutschland unter geh´n

wir müssen jetzt die Kurve kriegen
aufsteh´n,zeigen wer wir sind
dann wird auch der Verstand obsiegen
den ich beim Politiker nicht find´

wie damals in Leipzig,wir sind autark
gemeinsam kämpfen dann sind wir Stark

Menschen sind oft kalt und grausam,
denn sie brauchen meist 'nen Depp -
einen, den sie stets beschmutzen,
eben halt so’n dummen Sepp.

Einen, der beständig Schuld hat,
ganz egal, was auch passiert;
den man gnadenlos besudelt
und mit Lügen attackiert.

Einen, dem man alles anhängt,
auch wenn er es gar nicht war,
einen, der im Grunde nett ist,
doch ihn hinstellt als Gefahr.

Gäb’ es nicht solch' arme Seelen
wär’s für viele echt ein Schock.
Denn was wären viele Schwätzer
ohne einen Sündenbock?

©Norbert van Tiggelen