Gedichte über Glück - Seite 395

Sie war eine ganz liebe, Zarte
man kann sogar sagen, Zartbitter
irgendwie war sie auch eine Schöne
ja, war schön aufdringlich und frech
die Nachbarn sagten, sie hat was
die hatten recht, sie hatte zwei Kinder
ihr Outfit entsprach nicht dem Mainstream
ihre Haarfarbe war dunkel stahlblau
ihr Kopfschmuck war ein Militär Käppi
nach außen wirkte sie dadurch militant
war sie aber nicht, sie war Pazifist
manche Burschen sagten, die hat was
es stimmt, sie hatte mich, ich hatte sie
in unserem großen Glück hatten wir uns
wir gingen nie auf ausgelatschten Wegen
wir waren einfach nur Glückssucher
gemeinsam haben wir es gerne gefunden
oft auch mit gleich tickenden Freunden
eigentlich waren wir Millionäre
denn wir hatten alles, was wichtig ist
Arbeit, Gesundheit und Freunde
später kamen noch Kinder hinzu

es war fast, wie im 7. Himmel


Ernestine Freifrau von Mollwitz

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mageba

Ein Kind möcht` gerne älter sein,
und wispert drauf, es bald zu werden,
doch es verkennt den schönen Schein,
der es begleitet hier auf Erden.

Jahre, sie vergeh`n im Flug,
du hast das Glück, recht alt zu sein,
fällst nicht mehr rein auf Lug und Trug,
du merkst, die Reife ist nun dein.

Wählst deine Worte mit Bedacht,
verschaffst dir damit viel Respekt,
niemand über dich mehr lacht,
zeigst, was noch alles in dir steckt.

Tatendrang ist nicht mehr deins,
Besonnenheit ist angesagt,
bist mit dir und deiner Seele eins,
deine Erfahrung wird gefragt.

Bist vor der Zukunft nicht mehr bang,
hast sie ein Leben lang erfahren,
kannst genießen Glückes Klang,
und die Ruhe jetzt bewahren.