Sündhaftigkeit
©Hans Hartmut Karg
2018
Kein Gott verzeiht jemals das Kämpfen,
Das Morden und Intolerenz.
Er wird auch nicht die Sünde dämpfen,
Wenn Menschen sich sehen im Glanz.
Es gibt Menschen, die sündenfrei –
So glauben sie für sich gar selbst!
Gottglaube ist da einerlei –
Sie glauben immer nur sich selbst!
Damit der Mensch sich sündhaft sieht,
Braucht er doch eine Himmelsmacht:
Die Gottheit, vor der er dann kniet,
Befreit ihn von Sünden und Nacht.
Der Atheist scheint ohne Sünde,
Er ist und bleibt sein eigener Gott:
Wie er das Eigene verkünde,
Befreit er sich aus eigener Not.
Der Sündhafte weiß: „Ich bin sündig!
Als Sünder werde ich auch fehlen.
Nur mit der Gottheit werd' ich mündig,
Auf Reue, Gnade muss ich zählen!
In muss mein Leben kontrollieren,
Umkehren, wenn ich dann gefehlt,
Betend Verzeihung anvisieren,
Damit dem Himmel nichts verhehlt!“
Vorsatz wär' das Versündigen
An Mitmenschen, Natur und Tier.
Der Vorsatz kann entmündigen
Den Täter – weg vom Glaubenswir.
Nur dort, wo mit Bescheidenheit
Und Demut das Gebet bewegt,
Wird edel, weil Barmherzigkeit
Sich mit Geboten gut verträgt.
Vergebung ist nur dann zu haben,
Wenn Menschen um die Gnade flehen,
Sich an der Glaubenskraft gern laben,
Weil sie zu ihren Sünden stehen.
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