Spiel will Freude schenken
Mit vier Jahren spielte er schon,
Begeisterte die Fürstlichkeiten,
War des Konzertmeisters lieber Sohn
Und wollte aller Welt viel Freude bereiten.
Die Geige nahm er, der kleine Mann,
Entlockte ihr die schönsten Töne,
Weil lieben er will und spielen kann,
Damit die Welt sich mit Musik versöhne.
Als sie mit langanhaltendem Applaus
Sich bei dem Wunderkind bedankten,
Ging Wolferl ganz aus sich heraus,
So dass die Eltern auch um ihn bangten.
Er machte er der Tochter einen Heiratsantrag,
Dann busselte er ab die Frau Kaiserin
Und nahm damit die Herzen aller in Beschlag:
Das Komödiantische machte bei ihm ja Sinn.
Während den Hofschranzen das Blut gefror,
Weil sie strafend die Monarchin schon sahen,
Lachte die nur und zog langsam und generös hervor
Ein Goldstück – das Kind durfte sich weiter nahen.
Wer selbst viele Kinder geboren hat,
Für den ist ein Kind kein Bösewicht.
Das Spiel schenkt Freude, die Tat
Des Genies führt die Liebe zum Licht.
©Hans Hartmut Karg
2024
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