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Gedichte über Gemeines - Seite 36


Das Paradies ...

Gott, der sehr weise, gütig, mild
erschuf den Mann nach seinem Bild.
Als er ihn fertig hatte dann,
bemerkte er noch irgendwann:
dem Kerle könne etwas fehlen.
Schuf's Weib dazu, haucht ein zwei Seelen,
stellt beide dann einander vor,
direkt im Paradies am Tor.

Von oben sprach der Herrgott nieder:
ich gehe jetzt, komm später wieder.
Macht's euch bequem hier unterdessen.
Doch nicht vom Baum den Apfel essen!
Der hängt, ich sag es wie es ist,
nur da zum Test, für kurze Frist.
Gott ließ die Menschen nun (zum Schein)
um sie zu prüfen, ganz allein.

Damit sie wussten wer sie waren,
gaben sie selbst sich ihre Namen.
Ich bin der Adam, sagt der Mann.
und ich die Eva meint sie dann.
Das paradiesisch schöne Treiben,
sollte nur kurz den beiden bleiben.
Denn eines Tages fing er an:
der Tag, an dem die Schlange kam.

Sie lud die Zwei zum Speisen ein,
am Apfelbaum, sollte es sein.
Als Adam Evas Nachricht hörte
und sich zunächst einmal empörte,
weil Eva, dieser Schlangenbrut
wer weiß warum, vertrauen tut,
tat Adam trotzdem sich bequemen,
die Einladung noch anzunehmen.

Spät sagt die Schlange unterdessen,
Als Nachtisch dürft ihr ´n Apfel essen.
Der Boskoop hier ist weit und breit
die allerbeste Köstlichkeit.
Vergessend aller Gottgebote
ahnten sie nicht, was ihnen drohte.
Mit Apfelbiss war für die zwei
das Paradies auch schon vorbei.

So sind wir, ganz genau genommen,
auf uns'ren Erdenball gekommen.
Hier gehen, was nicht wirklich heiter,
die Prüfungen tagtäglich weiter.
Solang das anhält, überdies
bleibt menschenleer das Paradies.
Wohl niemand wird es ernsthaft wagen
sich tatsächlich nun zu beklagen.
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