Gedichte über Gemeines (Seite 272)

bot sich doch förmlich an

Töchterchens "Karatemann"

"Hab gehört, Du kannst Karate?"
Der Vater da zu Tochters Freund.
"Zeig mir mal ne Kostprob, warte!"
Denn Vati hatte es doch versäumt.

Naja, im Garten halt Holz zu hacken.
man ging nach draußen, dauerte Stunden.
Erst gegen Abend kam man, war am Schnacken.
und Vater:"Versorg mal seine Wunden!"

"Man, der hat`s ja wirklich drauf!"
Ja, und war auf ihren Freund ganz stolz.
"Und morgen stapeln wir zusammen auf!"
"Stell dir mal vor, für`s ganze Jahr Holz!"

Katz und Maus

Um der Langweil vorzubeugen
sind manche Spiele
recht possierlich
wenn auch nicht immer
ganz manierlich.

Komm lass uns spielen
Katz und Maus
ich spiel die Katz
und du die Maus.
Einmal knack und dreimal Hm...
da war das Spiel schon aus.

die Konkurrenz schläft nicht

wer nicht wirbt, der stirbt

schon reichlich Voranmeldungen

Alle woll`n se ja in den Himmel,
später mal, welch ein Gewimmel,
wird entstehen, eng wird`s werden,
verlässt man sie, die gute Erden.

Niemand will doch in die Hölle,
eben dann, an Paradieses Stelle.
Drum tut Werbung doch schon Not?
Eins jagt`s andere Sonderangebot.

Ja, Plakate ist er grad am Drucken,
tut eifrig in die Händ da spucken.
Nicht Kulinarisches nur im Angebot,
auch Sport und Sex da, nach dem Tod.

Noch günstiger wie im Himmel droben.
Na also, warum dann noch "nach oben"?
Kann man alles jetzt "drunten" haben,
selbst Wellnes, Sauna und Moorbaden.

Und Massagen gibt`s, aus eigner Hand,
wie`s da auf einem Plakat groß stand.
"Wer nicht wirbt, der stirbt".So heisst es ja.
Grad ging`s Telefon, und der Teufel:"Na klar!"

Mit einem Parfüm von Cartier !

Nicht so ernst nehmen !
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Manch Gedicht verstehe ich nicht
bin ich im Kopf nicht mehr dicht?
Lese es einmal zweimal dreimal,
und verstehe es keinmal.

Geht bestimmt andern auch oft wie mir,
bringe nicht immer Verständliches
auf das Papier.

Denn ich schreibe aus dem Bauch,
da kommt ja nicht immer Gutes raus
bevor es dann stinkt
mache ich aus die Maus.

Sonst erscheint in der Oase
ein Gedicht mit Gestank,
der Leser macht krank.

Also schreibe ich nur noch Gedichte
die kommen aus meinem Kopf,
den ich vorher parfümier
mit einem Parfüm von Cartier.

ein beschämendes Mitgefühl

"Watt is nu, ham nich ewig Zeit?"

Das Skelett stand drob da auf dem Dach,
wollt springen, sich "das Leben"nehmen.
Und die Resonanz drunt, eher schwach.
Ja, eigendlich ein Grund zum Schämen?

Ja, recht wenig Mitgefühl von drunt
eben nur zwei Leut war`n dagewesen.
Und die machten eh grad ihre Rund,
in Gelb/Weiss, mit Schaufel und Besen.

Ja, man hatte Zuspruch doch erwartet,
statt dessen drangen Worte nach oben,
wie die, wo dies Gedicht mit startet,
von den Herren, in gelbweissen"Roben".

Gedichte über Gemeines - Seite 272

bot sich doch förmlich an

Katz und Maus

die Konkurrenz schläft nicht

Mit einem Parfüm von Cartier !

ein beschämendes Mitgefühl