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Gedichte Über Geist - Seite 32


Die innere Uhr

(Assoziationen oder: Die innere Uhr, aktiv oder passiv)

Wie auch immer nachempfunden
Ist die Bezeichnung „Uhr“ der Primitivität entrungen
Dem Hirn als Hafen der Imagination der Seele
Ist das was „Uhr“ doch ein wenig scheele …

Unhörbar leise, ganz ohne Ticken
Gibt sie den Takt für unser Sein
Ohne Murren ohne Zicken
Notiert sie auf und terminiert uns fein

Wie vom rein gestimmten Instrument
Der Flageolettton leis erklingt
Durch Geist und Wille ungehemmt
Die Gegenwärtigkeit der inneren Uhr um unsre Mitte schwingt

Als seelennahe Randerscheinung
Führt sie uns ein ums andre Mal
Prägt unbewusst unsere Meinung
Setzt Hormone aneinander nach scheinbar freier Wahl

Ganz nach den Geschehen
Erzeugt sie in uns ein Stimmungsbild
Bin nicht sicher ob wir das verstehen
Sind die Gedanken doch oft so wild

Unser Begriff von Zeit beschreibt Routine
Ist fortwährend Déjà-vu
Wir verziehen keine Mine
Mehrmals täglich gibt’s gegen Durst und Hunger ein Menü

Die Zeiger der Uhren drehen sich im Kreise
Zahlen rattern eilig durchs Display
Wir markieren damit des Tages Reise
So kleingehackt finden wir´s inzwischen ganz OK


Die innere Uhr schlägt auf andre Weise
Weist uns Geistern oftmals eine neue Sicht
Öffnet kurz Sinn, Aug und Ohr wie zum Beweise
Wenn sie von des Lebens Rätseln spricht

Von Zufall der sich in langer Reihe
Wieder und wieder aneinander reiht
Von Seelenverwandtschaft zwischen Zweien
Die vereint obwohl entzweit

Von den Zinken eines Kammes
Die so fein und so entrückt
Dass Gedanken wie die Haare mancher Frau und manchen Mannes
Dagegen als Grobwerk schon zerdrückt

Die innere Uhr arrangiert manch Treffen
Zwischen uns und der Unendlichkeit
Skurril die Hunde des Nächtens kläffen
Rotes Sternschnuppenlicht macht sich auf der Erde breit

Ob nun Zwei
denselben Gedanken hegen
Ob sich Zwei
Im Tanze gleich bewegen

Ob die innere Uhr nur am Rande mitgeführt
Wie ein kleines Puzzleteil
Ob sie als des Organismus Scheitel spürt
Leben vorwärts treibt wie einen Keil

Uhr ist doch lange nicht gleich Uhr
Die Zeit ist bald verstoßen
Eher ist es die Gleichzeitigkeit des Ur-
Das was bleibt vom Übersinn, dem Großen …

© Caeli
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Mein Weg zur Einheit von Körper, Geist und Seele

Man sagt, der Körper, der Geist und die Seele seien eins
Und man solle nicht so viel denken deins und meins
Zuerst war bei mir der Geist da und der Körper Matsch
Eine Seele soll es auch geben - was für'n Quatsch
Immer mal wieder kam der Frauenkörper etwas durch
Trotzdem küsste ich leider einen hässlichen Lurch
Doch blieb ich diesem Traumaprinzen treu bis zum Ende
Bis irgendwann dann hereinbrach mit Macht eine Wende
Die Seele war mir plötzlich und unerwartet so nah
Dafür war der Geist seitdem scheinbar kaum noch da
Aber ich habe gespürt und danach wohl reuevoll gedacht
Ich habe wirklich zu lange nichts für die Seele gemacht
Intensiv begann ich mich mit ihr geistig zu beschäftigen
So konnte sich auch der neue Geist nach und nach kräftigen
Nur das alte Denken gelang mir beim besten Willen nicht mehr
Die Folge war, dass mich der Dienstherr zog aus dem Verkehr
Lange ließ ich meinen Körper uninteressiert links liegen
Das merkte ich allerdings jeden Morgen beim Wiegen
Dann sagte ich immer zu ihm: Du bist noch nicht dran
Um dich kümmere ich mich mal demnächst irgendwann
Aber sollte nicht ein gesunder Geist im gesunden Körper wohnen
Vielleicht sollte sich doch eine gewisse Mühe für den Körper lohnen
Daraufhin habe ich die Rückkehr zur Einheit beschlossen
Meiner Seele sind Freudentränen und meinem Geist diese Zeilen entflossen
Meine Hand brauchte das alles einfach nur aufzuschreiben
Ich glaube, ich werde jetzt für immer in der Einheit bleiben
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