Gedichte über Gefühle - Seite 2325

Hineinhören

Worte nur noch hören,
weil sie das Ohr erreichen könnten?

Darauf bauen,
dass sie unsere Ängste umwenden?

Wäre da nicht die Musik
aufbauendere, rettendere Begleitung?

Wo Gefühle uns allein leiten,
übergehen wir das Hineinhören
in die Klangwunder der Sprechenden,
werden wir die Botschaften der Nähe überhören.

Denn das Rettende ist nicht immer leicht zu finden,
wenn lautbellende Geräusche vorentscheiden
und das Begegnende uns fern bleibt.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Wie sehr wünschte ich mir einen dritten Frühling?
Dafür habe ich nach jedem Strohhalm gegriffen.
Selbst eine Beziehung mit der Ex-Ex war wieder drin.
Ich habe es mir dann doch lieber verkniffen.

Was ergibt bei mir noch einen Sinn?
Selbst eine Freundschaft mit der Ex war nicht drin.
"Ich möchte dich nicht ganz verlieren.", waren ihre letzten Worte.
Ich brauche keine Frau mehr von solcher Sorte.

Ich brauche eine Frau, die ich in allen Lebensfragen helfen kann.
Umgedreht aber genauso. Da reichen nicht die Worte: "Du bist ja mein Mann!"
In einer Beziehung muss es unbedingt ein aktives Nehemen und Geben geben.
Danach war immer mein heiliges Streben.

Die Wünsche einer Frau waren mir stets hoch und heilig.
Sie zu erfüllen hatte ich es immer stets sehr eilig.
Nach diesem Motto hatte ich immer gelebt
und so werde ich auch sterben.
Auch wenn manchmal die Erde unter mir bebt,
werde ich in diesem Punkt nichts ändern auf Erden.

Und du singst

Du stehst an der Straße
Verzweiflung
hat dein Gesicht gezeichnet
In deiner Hand
hältst du zitternd
das Blatt der Obdachlosen
Du hast noch
viele Blätter in der Hand
Und du hoffst
auch auf Almosen
Und du singst
Ganz leise
Aber ich
ich habe es gehört
Und ich
ich würde
gerne mit dir singen
Und dir vielleicht
ein bisschen Hoffnung bringen

©Käte Micka


Käti Micka