Gedichte über Gefühle - Seite 2125

Lauschiges Plätzchen

©Hans Hartmut Karg
2017

Wenn auf den Abend zu
und nach getaner Arbeit
die Amsel hin zur Laube lockt,
das kleingrünende Blätterdach
mir schönen Schutz anbietend
zum Feierabendruhen führt,
dorthin mich sanft begleitet,
wo mein Gemüt verspürt,
dass nicht die Medien,
nicht Lärm, Gestank
die Müdigkeit
vergrößern,
steht schon
ein wenig
Wein
bereit,
als
Lohn
für
Fleiß
und
stetes
Mühen.

*

Wieder bin ihr im Banne ,
weißer Kittel sterieler Welt ,
wieder erlieg ich den Gedanken ,
kapitulier der eignen Welt .

Wieder such ich bangend Hilfe ,
gegen den Gedankenstau ,
allein ich stehtig ertrinke ,
ich in meinem Alltagsgrau .

Kommt , ich bitt Euch , kommt und helft mir,
erhöret meiner Seele schrein,
holt mich aus dem Alltagsabgrund,
laßt mich wieder menschlich sein .

Denn ich hasse diese Klammer ,
Eisenketten kalt und schwer ,
die mich an die stelle fesseln ,
machen dasein grau und schwer .

Weiße Kittel nehmt mir meine Ängste,
tragt sie weg von, weit weg ,
denn dem Alltags grau erliegen,
ist nicht der Alltags zweck .

nach dem Freispruchurteil


"Da!""Und da!""Und das!"Und die!"

War eine Menge, was man vor ihm warf,
grad war`s ein Buch, denn mies war drauf,
der Staatsanwalt und noch mit scharf,
ja, Worten, er nahm`s lächelnd in kauf.

"Herr Staatsanwalt, ich bitte Sie!"
Der Richter sprach ein Macht dann Wort.
"Also sowas, gab`s ja hier noch nie!"
Als sogar ne Unterhos flog vor Ort.

"Ziehn Sie sich was über, aber sofort!"
Und er lächelte nach dem Urteil nochmal,
von der Anklagebank.Ein Richterwort,
ein weiteres dann noch:"Ein Skandal!"

"Heben Sie gefälligst die Sachen auf!"
Und der Staatsanwalt ging in die Hocke.
Aber er hingegen, war sehr gut drauf.
"Hallo, hier, da liegt noch ne Socke!"

museumstot

©Hans Hartmut Karg
2017

Wie viele Jahre haben wir am Haus geläutet,
um immer freundlich dort begrüßt zu werden
mit dem so sorgenvollen, ahnenfernen Satz:
„War Eure Fahrt denn angenehm?“

Nun sind sie nach und nach im Jahr gegangen
und alle Läden nun geschlossen, Lichter aus.
So kamen wir denn traurig in ein lebensleeres Haus,
in dem museumstot nur Gegenstände standen.

Keine beseelte Frage fand uns mehr,
kein lebensfroher Hauch von Lachen.
Es folgten nur noch wenige Besuche,
bei denen sich Erinnerungen wähnten.

*

Illusion


Illusion ist das was ich bin
Illusion ist das was Du siehst
Illusion ist Herr der Welt

Denk nach - über das was Du siehst
es scheint doch - das meiste nur so
es ist – oft anders als Du denkst
Der Schein trügt – hier die Welt

Sieh hin - ist das was Du willst
der Schein – den Du magst
ist nach Deinem Sinn
Doch dann – kommt irgendwann
Dein Erwachen über diese Welt

Dies Welt ist – voller Illusion
Sie trügt Dich – betrügt Dich
So öffne Deine Augen weit
um zu sehen – was Wirklich ist

EnTR 14.08.2017