Gedichte über Gefühle - Seite 1938

Jahre und Zentimeter


"Opa, du könntest mal wieder...!"

Na, mit Wacken ist`s ja nun vorbei,
die Sonne könnt wieder an`s Gehör,
doch Opa gab nur bedingt klein bei,
um nen Besuch ging`s, beim Friseur.

Er bemerkte:"Aber nur die Spitzen!"
Damit er wohl sein Image wahrte,
denn begeistert, er tat noch da sitzen
"Wackööööönn!"Und:"Hab schon ne Karte!"

An`s Kürzen war nicht mehr zu denken,
ne neue Karte ja schon"im Sack".
"Zum Geburtstag könn se mir was schenken,
ne Wathose!"Er:"Mein Kinderpack!"

Grad griff zu sei`m Hörgerät,
ner Flasche Bier und hat geraucht,
das Gerät aber stolz wieder weggelegt.
"Das Ding hab ich da nicht gebraucht!"

Ja, 81, 35 und Alkohol,
wird es wohl heißen im nächsten Jahr,
lauscht man Opa Worten grade:"Zum Wohl!"
Also geht Wacken 2017 wohl klar.

Einmal einfach nix tun.
Den ganzen Tag nur ausruhn.
Ja das nicht schlecht.
Nur manchmal hat man Pech.

Dann hat man keine Ruhe.
Man muss wieder in die ausgelatschten Schuhe.
Man hat ja nichts mehr im Kühlschrank.
Vorher muss man auch noch auf die Bank.

Ohne Moos ist doch sowieso nichts los.
Verdammt! Ruhe? Fällt mir wirklich nicht in den Schoß.
Ach was, was nutzt das ganze meckern.
Das selbstgemachte Essen schmeckt einfach lecker.

Zum ausruhen kommt man wirklich nicht,
denn wenn ich mal nichts tue, kommt mein kleiner Wicht.
Mein Schizu will dann Aufmerksamkeit.
Benny! Das geht aber zu weit.

Man, ich habe nur den einen Tag,
wo ich nichts tun will vermag.
Gut. Na dann komm.
Wir gehen raus und tun uns sonn`.

So wie mein Hund, alle viere von sich strecken,
geht nicht, weil man dann bei sich das Rheuma tut wecken.
Ich muss in Bewegung bleiben.
Was draus wird, wird mir die Zeit mir zeigen.

Hallo Vollmond ich mag dich nicht
lässt nicht schlafen mich,
scheinst in mein Zimmer mit deinem Licht.

Grinst mich frech an
freut es dich dass ich nicht schlafen kann,
was hab ich dir denn angetan ?

Weil ich dich nicht lieb´du Schlafdieb
soll ich es büßen,
dass ich keine Diebe kann lieben ?

Finde es auch dämlich
dass ich dir sehe ähnlich
mit meinem Vollmond Gesicht,
das durch Medizin aufgeschwemmt ist.

Du sitzt da oben wirst nicht ausgelacht
wie man es mit mir hier unten macht.

Darum lasse mich wenigsten schlafen
habe es satt zu zählen die Schafen
wenn ich mich nicht erhole durch Schlaf,
kann man mich füttern bald einem Schaf.

Von allen Dichtern werden über dich
Lobeshymnen hier stehen
weil sie dich kalten Vollmond gerne sehen.

Doch du da oben mit grellem Schein
lass dir von mir gesagt sein,
Lob bekommst nicht in meinem Gedicht,
denn ich mag lieber Kerzen
die leuchten mit warmen Licht.

In frühen Jahren warm und wiegend,
nie in Angst und Böses im Sinn.
In Träumen durch die Lüfte fliegend,
nie gemerkt, wie frei ich bin.

Mit Hoffnung in die Zukunft geblickt,
so bin ich gewachsen.
Mit Frohsinn war mein Leben gespickt,
nun bin ich erwachsen.

Schaue ich auf diese Zeit,
so fühle ich bedauern.
So viele leben nun im Streit,
Kriege werden andauern.

Die Bosheit hält die Welt in Fängen,
Schultern tragen viele Schmerzen.
Es wird Zeit, sprengt die Ketten,
Es wird Zeit, hebt die Herzen!

Was uns eint, die Ähnlichkeit,
was wir brauchen, Menschlichkeit.
Lasst den dreckigen Fremdenhass,
egal ob Christen, Juden, Muslimas.