Gedichte über Gefühle - Seite 1936

Wir sind ein Teil vom Ganzen und doch,
jeder sich verkroch,
lebt für sich allein.
Es muss so sein!

Der eine hier, der andere dort,
alle zusammen an einem Ort,
das tut niemanden gut.
Dies auszusprechen bedarf Mut.

Familientreffen ist Gipfeltreffen
der Höflichkeit.
Man besitzt die Anpassungsfähigkeit
und ist zur Stimmigkeit bereit.

Ein befreites Aufatmen, wenn man sich trennt,
freiwillig keiner auf den anderen zurennt.


*****Nicht authentisch*****

Das Paradies verjährt geschwinde.
– Wie rasch welkt Evas Apfelbaum!
Und jeder noch so fromme Traum
zerfällt zu Staub im Winde.

Ich wandle auf verbrannter Erde.
Mein lang ersehntes Kind, beklage mich!
Und ich, die Unberührte, wein' um dich,
weil ich dich nie gebären werde.

Anouk Ferez 1.8.2016

Der Mut hat Dich schon fast verlassen,
Du glaubst fast nicht mehr an ein Glück,
Du scheinst Dir selber überlassen
gehst nicht nach vorn und nicht zurück…

So manches Leid hat Dich getroffen,
so mancher Sturm hat viel zerstört.
Und doch – da ist ein kleines Hoffen,
dass jemand Dein Gebet erhört…

Behalt‘ dies Hoffen tief im Herzen,
vertrau‘ auch auf die Kraft in Dir,
dann kannst Du manches Leid verschmerzen,
Hoffnung ist Lebenselixier!

Hab‘ Mut, lass Dich nicht unterkriegen,
ich werde immer zu Dir steh’n,
mit Dir zu zweit das Leid besiegen
und Licht im dunklen Tunnel seh’n…

Der Neffe rennt verstört hin und her,
der Friedhofsgärtner wundert sich sehr.
Der Besucher zu ihm spricht,
finde das Grab meines Onkels nicht.

Nur keine Hektik, uns läuft niemand davon!

Wer hierher kommt, der bleibt,
hat ein Dauerrecht, auf lange Zeit.
Bis in alle Ewigkeit.

Jetzt steht der Neffe vor dem verwildeten Grab
schaut herab und schämt sich,
die Ruhestätte wirkt verlassen, so ärmlich.

Lange verweilt er, es wird schon halbdunkel,
spricht mit dem Onkel und ein letztes Gebet.
Nachdenklich und taurig er nach Hause geht.