Gedichte über Gefühle (Seite 1716)

Kleider des Mondes

Der Mond, der hat drei Kleider.
Drei Kleider hat der Mond.
Und weil er die Nacht bewohnt,
hat er viele Neider.

Der Mond als Silberreiter,
das ist man oft gewohnt.
Doch mancher Schwarmmitstreiter,
hat sich mit Kuss belohnt.

Und zeigt er sich in Röte,
wird manches Wänglein spröde;
und ein bisschen bissig.

Ihm wird's nicht überdrüssig.
Er hängt am Himmel hold;
und trägt sein Kleid aus Gold.

Selbstdemontage

Du sagtest mir,
dass du mich magst
und zähltest mir
all meine positiven
Eigenschaften auf.

Aus falscher
Bescheidenheit
suchte ich Gegenargumente
und schleuderte dir,
zur Antwort,
meine ganzen,
vermeintlichen,
negativen Eigenschaften
entgegen.

So stürzte ich mich,
wieder einmal,
von meinem Sockel,
hinein in den Nebel
der Unbedeutsamkeit.

© Michael Jörchel

Verschmolzen

Fern des Heimatstrandes
tausendmal mit dir versunken
lebst,mit hellstem Wert
am Kreidemeeres Grund
Feuerfunken
Dank,für jede glückliche Stund

Edelstein, mit dem verbunden
verschmolzen für die Ewigkeit
Seelenband von Anbeginn
Ursprung als noch halb Kind
Wahrheit
Fossil im kostbar Inselflint

Prinzessin des Alltags

Prinzessin des Alltags

Zwischen
Morgentaukleid
und Mondscheinschuh
suche ich
den Wolkentanzschuh
Die Prinzessin des Alltags
findet Märchenworte
lässt sie fliegen
auf dem Papier
des Poesie

(Birgitta Zörner, 2015)

Gedichte über Gefühle - Seite 1716

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Selbstdemontage

Verschmolzen

Prinzessin des Alltags