Gedichte über das Gedicht - Seite 94

Die Hitze ist unangenehm,
der Schattenplatz läßt grüßen,
doch ich steh auf der Arbeit rum
und Schweiß rinnt zu den Füßen.
Vom Haaransatz die Soße läuft,
über den Rücken, bis zum Po,
die Kimme runter und im Schuh,
der Körpersaft steht sowieso.
Man überlegt, philosophiert,
was abkühlt bei der Knufferei,
ja selbst beim ausatmen da läuft,
der Schweiß am Mundwinkel vorbei.
Man sitzt still da und dann mutiert,
beim trinken, weil der Durst ein' plagt,
der trockne Mensch zu Aquaman,
an dem ein Nautilida nagt.
Der Birkenstockschuh tragende,
Beamte hats gleich doppelt schwer,
nach Haus kommt er zur Mittagszeit,
im öffentlichen Nahverkehr.
Doch das zaubert im Großbüro,
weil Klimaanlagen verwöhnt,
den, der das Privileg genießt
und 's Eis sich von den Haaren föhnt.
Die Hitze ist unangenehm,
jedoch der Sinn dahinter,
wir jammern ständig überall,
auch bald über den Winter.

Ich war beim Zahnarzt, ach du Schreck
zwei Zähne sind für immer weg
Ich trau mich kaum nach draußen raus
was denken die Leute, wie seh ich aus

Den Kerl hab ich ins Schwitzen gebracht
als er die Extraktion gemacht
Die Stirn von ihm war pitschenass
er hat sich fast in die Hosen gemacht

Fünf Röntgenaufnahmen hat er gemacht
nachdem ein Zahn beim Zieh'n abbrach
Er hämmerte im Loch wie ein Specht
mir wurde davon sogar schlecht

Da spritzte auch das Blut schon raus
genau auf seinem Kittel drauf
Am Ende hat er die Wurzel erwischt
und sah aus wie ein Bleichgesicht

Ein Schnaps hätte mir gut getan
der Geizhals bot mir keinen an
Ich habe selbst in der Branche geschafft
wir haben das des Öfteren gemacht

Zuerst hat er mein Gebiss demoliert
und dann dafür noch Geld kassiert
Nie wieder geh ich zu dem hin
ich bin restlos bedient von ihm